Stiftung Warentest Gute Qualität bei Olivenöl hat ihren Preis

Sattgrün, scharf und grasig - frisches hochwertiges Olivenöl wünschen viele Kunden, selten bekommen sie es im Supermarkt. Quelle: imago images

Es klingt nach einer Binsenwahrheit: Qualität hat ihren Preis. 27 Olivenöle stellten sich der Stiftung Warentest, die konstatieren muss: Geschmackliche Spitzenqualität kostet nicht weniger als 24 Euro pro Liter.

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Die schlechte Nachricht: Ein hoher Preis heißt nichts. Und Bio auch nicht. Mangelhaft - das ist das Urteil der Stiftung Warentest für zwei von 27 getesteten Olivenölen, von denen eines mit 18,90 Euro pro Liter weit mehr kostet als die meisten Olivenöle und das andere mit dem Zusatz "Bio" versehen ist. Beide fielen jedoch in der sensorischen Prüfung für den Olivenöltest der Februar-Ausgabe der Zeitschrift "Warentest" durch.

Dennoch: Geschmackliche Spitzenqualität ist nicht preiswert zu haben. Das ist das Resümee des Tests, bei dem sowohl Öle aus Discountern, Supermärkten, Drogeriemärkten als auch dem Biofachhandel untersucht wurden. Mit 24 Euro pro Liter beziffern die Tester die Mindestgrenze für sensorische Spitzenqualität.

Allerdings liegt ein Öl eigentlich noch darunter - eine Aktions-Füllung der Eigenmarke von Aldi-Süd, Cucina. Das Öl ist allerdings nicht länger erhältlich und ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Olivenöl aus Aldis Dauersortiment. Es war mit 10 Euro pro Liter deutlich preiswerter als die drei besten Öle aus Spanien und Italien, die zwischen 24 und 36 Euro kosten.

Fragen zum Olivenöl

Dieses Führungstrio hätte sich, so Warentest, noch eine deutlich bessere Note verdient, wenn die Deklarationen auf den Etiketten so erfolgt wären, wie es die Gesetzgebung vorsieht. Bei diesem Punkt sehen die Tester im Handel zumindest Fortschritte. "Vor allem die Discounter haben in puncto Kennzeichnung dazugelernt", sagt Projektleiterin Birgit Rehlender.

Es sei auch eigentlich keine große Hürde, die Vorgaben zu erfüllen. Noch immer wird laut Test jedoch mehr Öl als italienisch verkauft, obwohl zum Beispiel 2016 die Ernte dort um fast zwei Drittel geringer ausgefallen sei als im Vorjahr.

Da gehört es noch zu den kleineren Betrügereien, wenn spanisches für italienisches Öl ausgegeben wird - schlimmer wird es, wenn gefärbtes Sonnenblumenöl als die teurere Variante aus Oliven verkauft werden soll. Unter den 27 getesteten Ölen fand sich jedoch kein gefälschtes.

Im diesjährigen Durchgang fanden die Labormitarbeiter dafür keine Schadstoffe mehr, wohl aber sechs Öle mit Rückständen von Mineralöl, die aus verschiedenen Quellen im Laufe der Herstellung stammen können. Wer mit dem Öl in erster Linie nur braten möchte – wozu nicht alle Öle gleich gut geeignet sind – kann nach Ansicht der Tester allerdings auch einfachere Qualitäten verwenden und die guten für Dressings oder zum Beträufeln von Gegrilltem nutzen.

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