
Washington Herzschlagfinale bei der US-Präsidentschaftswahl: Donald Trump und Hillary Clinton liegen nur wenige Wahlmännerstimmen auseinander. Wer die Wahl gewinnt, ist noch offen. Doch Trump führt und die viele Experten rechnen mittlerweile mit seinem Sieg. Die ersten Reaktionen auf den überraschend knappen Wahlausgang gibt es allerdings schon.
Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman ist entsetzt über Donald Trumps gutes Abschneiden bei der US-Wahl. „Ich dachte wirklich, ich kenne mein Land besser als es sich nun zeigt“, schrieb der 63-Jährige am frühen Mittwoch auf Twitter. „Ich habe gewarnt, dass wir ein „failed state“ werden könnten, aber ich habe nicht (...) den tiefen Hass in einem großen Teil der Bevölkerung erkannt.“
Als „failed state“ werden gescheiterte Staaten bezeichnet, die ihre grundlegenden Funktionen nicht erfüllen können. „Jetzt müssen wir herausfinden, was wir in dieser schrecklichen Welt machen können“, schrieb Krugman. Zudem habe der das Land falsch eingeschätzt.
Der netzpolitische Sprecher der Grünen, Konstantin von Notz, sorgt sich um die Demokratie. Die Politik und Gesellschaft müsse mehr tun.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Auch der stellevertretenden Vorsitzende der SPD, Ralf Stegner, befürchtet negative Auswirkungen der Wahl.
Das Entsetzen ist auch bei der Union groß. Die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder traute zunächst ihren Augen kaum.
Ein ehemaliger Unterstützer des republikanischen Kandidaten Jeb Bush ruft mit diesem Ergebnis das Ende des amerikanischen Liberalismus aus.
Wie der Brexit – nur schlimmer
Viele im Netz vergleichen diese Richtung der US-Wahl bereits mit dem Brexit. Unter ihnen auch der Politik-Chef der „Bild“, Nikolaus Blome.
Auch einige Promis äußern ihren Bedenken gegenüber Trump.
Reiseveranstalter nutzen die Richtung der Wahl bereits für Werbung – zum Beispiel für One-Way-Flüge aus den USA nach Kanada.
Selbst das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sieht sich in größerer Distanz zur Erde als vorher.