Monte dei Paschi Unicredit: Großinvestoren rebellieren angeblich gegen Übernahme von Krisenbank

Großaktionäre der Unicredit wollen einem Bericht zufolge die Übernahme der angeschlagenen Monte dei Paschi verhindern. Sie wollen nun bei der Chefsuche mitmischen.

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Bankchef Mustier ist mit den Plänen der Regierung nicht einverstanden – und muss gehen. Quelle: Reuters

Großinvestoren des zweitgrößten italienischen Geldhauses Unicredit machen Insidern zufolge Front gegen eine mögliche Übernahme der Krisenbank Monte dei Paschi. Der Milliardär Leonardo Del Vecchio, der 1,9 Prozent an der Mutter der Hypovereinsbank (HVB) hält, sei in Gesprächen mit anderen Aktionären, die wie er Bedenken gegen einen Deal mit dem verstaatlichen Institut hätten, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

Die Zeitung „Il Sole 24 Ore“ berichtete ohne konkrete Angaben von Quellen, Del Vecchio wolle mit den Anteilseignern Fondazione CariVerona und Fondazione CRT einen Pakt schmieden, um den von der Regierung in Rom forcierten Zusammenschluss zu unterbinden. Die drei Aktionäre halten zusammen 5,4 Prozent an der Unicredit. Die Bank, Del Vecchios Holdingesellschaft Delfin und die beiden anderen genannten Organisationen wollten sich nicht dazu äußern.

Die italienische Regierung drängt darauf, dass die Unicredit die mit milliardenhohen Staatsgeldern vor der Pleite bewahrte Monte dei Paschi übernimmt. Seit der Rettungsaktion vor drei Jahren hält der Staat 64 Prozent an dem Institut. Monte drei Paschi braucht nun weitere Milliarden zur Stabilisierung.

Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier ist mit den Plänen der Regierung nicht einverstanden und hatte deshalb für spätestens April seinen Rückzug angekündigt. Man geht davon aus, dass im Februar ein neuer Chef benannt wird.

Dem Bericht in der Zeitung zufolge wollen sich die Großaktionäre um Del Vecchio in die Suche einbringen, da von der neuen Person an der Spitze die künftige Strategie der Unicredit maßgeblich abhänge. Auch die Suche nach einem anderen möglichen Fusionspartner sei eine Option, um die Übernahme der Monte dei Paschi zu vermeiden, ergänzten Insider gegenüber Reuters.

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