Für Thomas Puhl war die digitale Universität schon im April Routine. Nur wenn er an Videokonferenzen teilnehmen musste, verließ der Rektor der Universität Mannheim das Homeoffice und fuhr in sein Campus-Büro im Ostflügel des Mannheimer Schloss. Dort setzte er sich sein Headset auf und tagte mit Behörden, leitete Senatssitzungen, gab Interviews. „Hier habe ich einen ordentlichen Internetanschluss“, sagt Puhl.
Dass Puhl schon so souverän mit der neuen Realität umgehen konnte, hatte einen simplen Grund: Er hatte schon fünf Wochen Erfahrung in dem Neuland, das die meisten seiner Kollegen in diesen Wochen im Frühjahr zum ersten Mal betreten mussten. Denn anders als an den anderen deutschen Unis beginnt das Sommersemester in Mannheim bereits im Februar. Und das hieß: Als am 17. März in Baden-Württemberg beschlossen wurde, die Hochschulen zu schließen und auf digitale Lehre umzustellen, da lief der Universitätsbetrieb in Mannheim schon seit Wochen.