Jung, weiblich, ein Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen am renommierten Karlsruher Institut für Technologie – eigentlich ein Profil nach dem sich viele Arbeitgeber sehnen. Doch die Coronakrise erschwerte Annika Wollermann im vergangenen Jahr den Berufseinstieg. Circa 20 Bewerbungen schrieb die heute 27-Jährige vor allem an Beratungsfirmen, bevor es endlich klappte mit dem ersten Job. Die Zeit bis dahin hat bei ihr vor allem Frust hinterlassen: Mal hörte sie gar nichts, ein anderes Mal hieß es schlicht, andere hätten bessere Profile gehabt.
„Viele Beratungen waren intransparent und sehr kurz angebunden“, sagt Wollermann. Einmal erhielt sie direkt nach einem nur 30-minütigen Vorstellungsgespräch einen knappen Anruf, sie würde menschlich nicht reinpassen. Wertschätzung gleich null. „Ein zweites Mal würde ich mich dort sicher nicht bewerben.“