In seinem Ministerium verzweifeln die Beamten fast, mit dem französischen Partner streitet er sich – und auch die eigene Partei erhöht ständig den Druck: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ist derzeit nicht zu beneiden. Er soll eine Digitalsteuer einführen, mit der Google und Facebook endlich richtig Steuern zahlen. Aber was sich verlockend anhört, schafft vor allem Probleme. Dem Projekt drohte deshalb längst das Schicksal der schönsten nie verwirklichten fiskalischen Idee.
Doch nun könnten ausgerechnet Beamte aus Bayern, wo das Geld eh im Überfluss vorhanden scheint, einen Weg gefunden haben, um den deutschen Staat unbürokratisch an all den Milliardeneinnahmen von Google und Facebook zu beteiligen. Im Finanzamt München III, wo sich die Betriebsprüfer in der Regel über die Bücher etablierter Konzerne wie Allianz und Siemens beugen, dachten sich die Beamten wohl, sie könnten sich ja auch mal mit den ganz Großen der Digitalwirtschaft anlegen.