
Friedlich liegt das Städtchen Sciacca an der Südküste Siziliens. Wie weiße Schachteln stapeln sich die Häuser der Altstadt über dem Fischerhafen. Johann Wolfgang von Goethe und Federico Fellini schwärmten von diesem Idyll. Auch auf heutigen Postkarten sieht es so aus, als könnte man es gut aushalten in dem 40 000-Seelen-Nest. Warum also nicht einen ganz besonderen Anziehungspunkt schaffen, in diesem Paradies auf Erden?
Das dachten sich Anfang der Siebzigerjahre eine Handvoll Politiker unter der Führung von Calogero Mannino. Noch heute ist der 76-Jährige in Italien bekannt. Nicht nur, weil er Statthalter der italienischen Christdemokraten auf Sizilien und mehrfacher Minister war. Sondern auch, weil die Justiz ihn wegen eines angeblich in den Neunzigerjahren geschlossenen geheimen Pakts zwischen Mafia und italienischem Staat anklagte. Jahre zuvor wirbelte er für die Unsterblichkeit seines Heimatortes Sciacca.