Derzeit laufen mehrere Gerichtsverfahren, bei denen Versicherte gegen Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung klagen. Der Vorwurf: Treuhänder, die die Prämienkalkulation der Krankenversicherer prüfen, seien von ihren Auftraggebern wirtschaftlich abhängig. Noch gibt es in diesem Konflikt kein höchstrichterliches Urteil. Zuletzt entschied das Oberlandesgericht Celle, dass eine Prämienerhöhung von 35 Prozent wirksam sei (8 U 57/18, nicht rechtskräftig). Ein Sachverständiger habe bestätigt, dass die Beiträge in diesem Ausmaß steigen müssten. Ferner sei es nicht nötig, zu prüfen, ob der Treuhänder wirtschaftliche unabhängig sei. Die Landgerichte Potsdam (6 S 80/16), Berlin (23 O 78/16) und Frankfurt/Oder (14 O 203/16) sehen das in ähnlichen gelagerten Fällen anders. Ob der Treuhänder unabhängig sei oder nicht, habe sehr wohl Einfluss darauf, ob Prämienerhöhungen wirksam sei oder nicht.
Beitragsberechnung in der PKV „Treuhänder sind überflüssig“

Treuhänder, die mit entscheiden, welche Prämien private Krankenversicherer verlangen dürfen, sind heftig umstritten. Versicherte werfen den Treuhändern vor, sie ließen zu viele Beitragserhöhungen durchgehen – weil sie finanziell von den Konzernen abhängig seien. Alles Unsinn, sagt der Sachverständige Peter Schramm.
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