Ob Norbert Blüm sich manchmal wünscht, jenen folgenschweren Satz nicht gesagt zu haben? Wenn eines sicher sei, dann die Rente – darüber kann man heute nur noch müde lächeln, wenn überhaupt. So mancher Arbeiter dürfte eher wütend werden, wenn er seinen Rentenbescheid liest. Fakt ist, dass selbst eine Vollzeitbeschäftigung heute nicht mehr ausreicht, um im Alter ein Leben oberhalb der Armutsschwelle zu garantieren.
Es gibt unterschiedliche Definitionen von Armut. Internationale Organisationen setzen die Armutsschwelle oft bei 60 Prozent des Medianeinkommens fest. In Deutschland wären das 1063 Euro im Monat. In der Praxis greift für deutsche Rentner jedoch eine deutlich niedrigere Definition: die Grundsicherung im Alter. Sie steht jedem zu, der keine oder nur wenig Rente bekommt, und ist somit das letzte Sicherungsnetz, auf das im Alter jeder zurückfällt.