Für ein chemisches Element ist es eine beachtliche Karriere: Der Wasserstoff ist inzwischen sogar auf der politischen Agenda in Berlin angekommen. Nicht ein bisschen, sondern richtig: Im Klimaschutzprogramm taucht „Wasserstoff“ an 47 Stellen auf. Das erklärte Ziel der Bundesregierung ist es, Deutschland zum „Leitanbieter und Leitmarkt“ dieses Treibstoffs zu machen. Und das Wirtschaftsministerium hat gleich den Entwurf einer Wasserstoffstrategie vorgelegt.
Klingt gut. Hört sich verlockend an. Man könnte also meinen, die Weichen für eine glorreiche Wasserstoffzukunft seien gestellt. Doch leider täuscht der Eindruck, den die Berliner Politik zu erwecken versucht.
Denn bislang ist der wirtschaftliche Betrieb einer Power-to-X-Anlage – mit der aus grüner Energie Wasserstoff gewonnen werden soll – in Deutschland unmöglich: Selbst bei Ausschöpfung aller Skaleneffekte und dem Vorhandensein eines idealen Standorts lassen sich die Kosten unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht unter das Drei- bis Vierfache des Gaspreises drücken.