Der Zentralverband des Deutschen Handwerks nutzt die Gunst der Stunde. In den nachrichtenarmen Jahresbeginn hinein sendet ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer seine Forderung nach einer Rückkehr zum obligatorischen Meisterbrief in vielen Berufen.
Die Abschaffung der Meisterpflicht für 53 von 94 Handwerksberufen im Rahmen der Agenda-Reformen 2004 war eine große Niederlage für den ZDH. Nun sieht der Malermeister und oberste Handwerker-Interessenvertreter Wollseifer die Chance gekommen, sie wenigstens teilweise wettzumachen. Schließlich hat sich die Bundesregierung im Koalitionsvertrag zum Wohlgefallen des ZDH vorgenommen: „Wir werden den Meisterbrief erhalten und verteidigen. Wir werden prüfen, wie wir ihn für einzelne Berufsbilder EU-konform einführen können.“ Eine zu diesem Zweck eingerichtete Arbeitsgruppe der Bundesregierung ist schon aktiv, das ZDH hat ein juristisches Gutachten präsentiert, dass – erwartungsgemäß – positiv ausfällt. Ein weiteres Gutachten über die ökonomischen Implikationen ist beim renommierten Düsseldorfer Volkswirt Justus Haucamp in Arbeit.