
Nur wenige Tage nach der Wahl konnte die Wirtschaftsrepublik aufatmen. „Doppelt so viele Unternehmer im Bundestag“, verkündete die Stiftung Familienunternehmen auf ihrer Website. Insgesamt 76 Unternehmer säßen künftig als Volksvertreter im Reichstag, hieß es. Grundlage für die Zahlen sei eine Studie des Datendienstleisters Kürschners Politikkontakte im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen.
Viele Medien nahmen die Zahlen dankend auf. Im neuen Bundestag erlebe die Berufsgruppe der Unternehmer eine „unerwartete Renaissance“, frohlockte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, die exklusiv über die Studie berichtete. Das Online-Magazin „The European“ jubelte: „Erfreulich: Die Zahl der Unternehmer im Bundestag ist deutlich gestiegen.“ Auch Spiegel-Online vermeldete die wundersame Unternehmer-Verdopplung.
Der Grund für die eindrucksvolle Entwicklung war ebenso schnell erkannt. Man verdanke den unerwarteten Zuwachs den Fraktionen von AfD und FDP. Allein mit den Liberalen zögen 13 Unternehmer ins Parlament. Die AfD trete im neuen Bundestag sogar mit 19 Unternehmern an.