Der Arbeitsplatz von Germar Schneider sieht aus wie eine Raumstation. Bevor er ihn betreten darf, verschwindet sein Körper in einem Overall, nur seine Augen blinzeln noch durch einen Schlitz. So verhüllt betritt Schneider eine Schleuse, die ihn an einen Ort führt, an dem eines der begehrtesten Produkte der Weltwirtschaft entsteht.
Schneider, Senior Expert des Reinraums beim Chiphersteller Infineon in Dresden, geht los. Das Licht vor ihm färbt sich gelb, das Förderband über seinem Kopf sorgt für eine mechanische Soundkulisse. Die Gänge hier sind so lang, dass Schneider sich manchmal ein Fahrrad wünscht. Millionenschwere Geräte drängen sich: Lithografiemaschinen, Ätzanlagen; alles, was man für die Herstellung von Halbleitern benötigt. Mit den Scheiben, sogenannten Wafern, aus denen die Chips hergestellt werden, könnte man „ein komplettes Fußballfeld abdecken“.