
WirschaftsWoche: Frau Tsitsogiannopoulou, nach den politischen Turbulenzen mit Kapitalverkehrskontrollen und Wahlen hofft Griechenland wieder auf ausländische Investoren. Werden Sie durch Privatisierungen wie geplant 50 Milliarden Euro einnehmen?
Lila Tsitsogiannopoulou: Diese Zahl bezieht sich auf einen Zeitraum von 35 Jahren. Sie ist Teil einer Abmachung mit den Geldgebern.
Geht es etwas konkreter? Welche Einnahmen erwarten Sie 2016?
Im November werden wir ein Gesamtziel nennen. Bei den Immobilien rechnen wir mindestens mit 100 Millionen Euro. Wir wollen einen Ausverkauf vermeiden.
Warum ist die Schätzung so niedrig?
Bei den Immobilien handelt es sich um die schwierigsten Privatisierungen. Die großen Objekte wie der alte Athener Flughafen sind verkauft, übrig bleiben kleinere Liegenschaften. Wir registrieren aber ein großes Interesse aus Asien – nicht nur von privaten Fonds, sondern auch von Staatsfonds aus China, Japan, Südkorea und Malaysia.
Gibt es einen Grund, warum sich diese Anleger für Griechenland interessieren?