Coronakrise: Deutschlands Konjunkturforscher stochern im Nebel – und kommen auf ganz neue Ideen

Corona macht die traditionelle Konjunkturforschung zu einem Glücksspiel. Wie Deutschlands Prognostiker mit der neuen Lage umgehen – und auf welche unkonventionellen Daten und Methoden sie dabei setzen.

Konjunkturprognosen aus dem Homeoffice sind für Ralph Solveen eine gänzlich neue Erfahrung. Nicht nur, dass er und seine Kollegen aus der volkswirtschaftlichen Abteilung der Commerzbank das Großraumbüro mit dem heimischen Dachboden oder dem Keller getauscht haben und nur noch per Videokonferenz kommunizieren. Die Coronakrise hat auch das Kerngeschäft von Solveens Truppe, die Konjunkturprognose, auf den Kopf gestellt. „Der Lockdown ist ein exogener Schock bisher nicht gekannten Ausmaßes“, sagt Solveen. Mit den traditionellen Instrumenten der Konjunkturanalyse lasse sich dieser nicht adäquat und schnell genug erfassen.