Der Herr Professor mit den weißen Haaren strahlt. Vor ihm liegt, wie ein Patient auf dem Operationstisch, angeschlossen an Kabel und Schläuche, ein Dreizylinder-Benzinmotor. Dank eines neuartigen Kraftstoffs habe ein solcher Motor vor ein paar Tagen einen Wirkungsgrad von 48 Prozent erreicht – Weltrekord. Normale Motoren wandeln nur 30 Prozent der im Sprit gebundenen Energie in Schubkraft um.
Für Stefan Pischinger, Inhaber des Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen, ist der Zaubersprit auch ein politisches Statement. Er will das Ansehen des Verbrennungsmotors retten, seinen Lehrstuhl, und, ja: auch die Autonation Deutschland – das Land der Bosch und Benz, Daimler und Maybachs, das einen Gutteil seiner Prosperität der Pkw-Industrie verdankt mit ihren zwei Millionen Jobs.