170 Wissenschaftler aus aller Welt sind der Meinung, dass sich die Politik beim Beitrag des Elektroautos für den Klimaschutz gravierend verrechnet hat – diese Meldung sorgte in der vergangenen Woche für Aufsehen. Viele bisherige Berechnungen zur Klimafreundlichkeit von E-Autos „suggerieren ein Einsparpotenzial, das wir nicht haben“, sagte der Verbrennungsmotoren-Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Deutschen Presse-Agentur.
Recherchen der WirtschaftsWoche zeigen allerdings, dass nicht 170 Wissenschaftler hinter dem Vorwurf des Rechenfehlers stehen, sondern nur sechs. Sie äußerten ihre Bedenken in einem Brief vom 20. Juni an die EU-Kommission, der als Absender die Organisation IASTEC (International Association of Sustainable Drivetrain and Vehicle Technology Research) angibt. Der Brief liegt der WirtschaftsWoche vor. Die IASTEC existiert als Organisation allerdings noch nicht. Ihre Gründung ist lediglich von Koch geplant. Auch die Berechnungen Kochs erscheinen zweifelhaft. Mehrere Experten kritisieren gegenüber der WirtschaftsWoche die Berechnungsmethoden Kochs als falsch und realitätsfern.
