Für die Privatbank M.M. Warburg war 2020 in jeder Hinsicht ein entbehrungsreiches Jahr. So musste das Traditionshaus der Pandemie wegen auch mit einer lieb gewonnenen Tradition brechen. Wie die Bank in ihrem jüngst erschienenen Geschäftsbericht rapportiert, entfiel das Adventssingen der Mitarbeiter in einer der Hamburger Hauptkirchen, sonst „fester Bestandteil des Jahresendes“.
Anstelle von „Weihnachtspräsenten und der Kirchenkollekte“ spendete M.M. Warburg an den Verein Slow Food Deutschland. Der streitet für ein „sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem“, mithin für eine Abkehr vom hektischen Speisen und Verspeisen in der Konsumgesellschaft.
Auch die Binnenalster-Banker dürften kaum etwas mehr ersehnen als ein wenig Ruhe. Doch die ist für sie nicht in Sicht: Das einst untadelige Ansehen der 223 Jahre alten Institution ist auf eine kümmerliche Restreputation zusammengeschmolzen, seit die Öffentlichkeit ihr Brennglas auf die Bank gerichtet hat.