Evergrande-Aktie: Droht Xu Jiayin nun sogar die Pleite?

Xu Jiayin war vor vier Jahren der reichste Mann Chinas. Doch wegen Fehlinvestitionen und hoher Schulden gerät sein Immobilienkonzern Evergrande immer weiter in die Defensive. Die Anleger verlieren das Vertrauen, in der Zentrale kommt es zu Tumulten.

Xu Jiayin hat sich für den Angriff nach vorne entschieden. Als die Kommunistische Partei am 1. Juli ihren 100. Geburtstag feierte, mischte er sich unter die Gäste am Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Erstmal ist das nichts Ungewöhnliches, da viele einflussreiche Unternehmer des Landes vertreten waren. Doch Xu hatte zu diesem Zeitpunkt eigentlich ganz andere Sorgen. Der Unternehmer veröffentlichte Fotos von sich auf der Feier, die eine klare Botschaft senden sollten: Trotz aller finanziellen Probleme steht er weiterhin in der Gunst der Pekinger Führung. Das Manöver hat dem 62 Jahre alten Firmengründer nicht viel gebracht. Sein Konzern Evergrande, der mit Projekten in über 200 Städten zu den größten Immobilienfirmen Chinas zählt, kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Der Aktienkurs des Unternehmens sank am Montag erneut um mehr als fünf Prozent, nachdem es zuvor bereits seit Monaten praktisch ununterbrochen bergab ging.