Dunkelflaute, Zitterstrom, Blackout – die Gegner der erneuerbaren Energien kennen viele bedrohlich klingende Worte, um auf die Gefahren der Ökowende hinzuweisen. Hendrik Sämisch will den Deutschen die Angst nehmen. Aus einem unscheinbaren roten Backsteinhaus in Köln-Ehrenfeld heraus steuert der Chef der Firma Next Kraftwerke rund 9000 Stromanlagen in ganz Deutschland. Droht dem Netz eine Überlastung, legt er sie still. Windparks: aus dem Wind gedreht. Biogas: abgedreht. Solaranlagen: ausgeknipst.
Next Kraftwerke selbst gehört keine einzige Anlage. Die Firma verbindet die Anlagen aber zu einem gigantischen virtuellen Kraftwerk – und eliminiert so den größten Nachteil von grüner Energie: „Wir schalten die Tausenden Anlagen jetzt zu einer großen zusammen und machen sie so berechenbarer“, sagt Sämisch, der mit langen Haaren, grauem T-Shirt und Kopfhörern beim Videocall eher wirkt wie ein ambitionierter Onlinegamer.