Nach Lagarde-Erklärung Weidmann – Geldpolitik nicht mit Klimazielen überfrachten

Die angehende EZB-Chefin Lagarde will, dass Währungshüter sich mit dem Klimaproblem beschäftigen. Bundesbank-Präsident Weidmann sieht das kritisch.

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Jens Weidmann: Geldpolitik nicht mit Klimazielen überfrachten Quelle: Reuters

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat davor gewarnt, die Geldpolitik mit Zielen der Klimapolitik zu überfrachten. „Ich halte eine entschlossene und wirksame Klimapolitik für geboten – nur eben mit den richtigen Instrumenten und durch die dafür demokratisch legitimierten Akteure,“ sagte Weidmann am Dienstag auf einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext. Die angehende EZB-Chefin Christine Lagarde hatte jüngst erklärt, Währungshüter und Aufseher sollten verstärkt prüfen, welchen Beitrag sie gegen den Klimawandel leisten könnten. Das niederländische Parlament hatte die Geldpolitik aufgefordert, sich stärker mit dem Thema zu beschäftigen.

Forderungen nach einer grünen Geldpolitik, etwa durch den Aufkauf „grüner“ Anleihen, sehe er sehr kritisch, sagte Weidmann. „Welche Maßnahmen sollen ergriffen, welches Verhalten gefördert oder bestraft werden? Das sind politische Fragen, die gewählte Regierungen und Parlamente beantworten müssen.“

Die Bundesbank habe aber durchaus Möglichkeiten, innerhalb ihres geldpolitischen Auftrags einen grünen Wandel im Finanzsystem zu unterstützen, sagte Weidmann. So sei sie in nationalen und internationalen Gremien aktiv, die sich dies zum Ziel gesetzt hätten. Zudem habe sie im Rahmen der Verwaltung von Pensions-Portfolios bereits mehrere Vorhaben unterstützt, Anlagepolitik an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten.

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