Netzwerkausrüster Sanktionen für Huawei: Streit zwischen USA und China droht zu eskalieren

Die USA haben weitere Beschränkungen gegen den Netzwerkausrüster Huawei verkündet. China droht mit Maßnahmen gegen Apple, Cisco, Qualcomm und Boeing.

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Der Streit zwischen den USA und China über den Einfluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei eskaliert. Während die USA am Freitag weitere Beschränkungen für das Unternehmen verkündeten, drohte China mit Maßnahmen gegen die US-Konzerne Apple, Cisco, Qualcomm und Boeing.

Das US-Handelsministerium erklärte, Chiphersteller dürften keine Halbleiter an den weltweit zweitgrößten Smartphonehersteller liefern, sofern diese auf Software und Technologie aus den USA beruhten. Eine entsprechende Exportvorschrift werde ergänzt, weil Huawei bisherige Exportkontrollen unterlaufe.

Die der chinesischen Regierungspartei nahestehende Zeitung „The Global Times“ berichtete unterdessen, China sei bereit, US-Unternehmen auf eine Liste von als unzuverlässig eingestuften Organisationen zu setzen. Apple, Cisco, Qualcomm und Boeing müssten mit Ermittlungen und Einschränkungen rechnen.

Die US-Maßnahme trifft nicht nur Huawei, sondern auch den taiwanischen Chiphersteller TSMC, der den chinesischen Konzern sowie Apple und Qualcomm beliefert. Die in den USA notierten Aktien von TSMC, des weltgrößten Auftragsfertigers für Computerchips, fielen daraufhin vorbörslich um gut zwei Prozent. Die Papiere des Mobilfunkchip-Spezialisten Qualcomm gaben ähnlich stark nach. Die Furcht vor neuerlichen Spannungen zwischen den USA und China trübte auch die Kauflaune an den europäischen Aktienmärkten.

US-Präsident Donald Trump hat in dieser Woche bereits faktisch für ein weiteres Jahr Geschäfte mit den chinesischen Netzwerkausrüstern Huawei und ZTE verboten. Er verlängerte am Mittwoch ein im Mai 2019 unterzeichnetes Dekret, mit dem er einen Nationalen Notstand ausrief und Geschäfte zwischen US-Unternehmen und ausländischen Konzernen verbot, die die nationale Sicherheit der USA gefährden könnten.

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