Neuemission Biotechfirma Brain bei Börsengang unter Druck

Der erste deutsche Börsengang in diesem Jahr beginnt schleppend: Der Eröffnungskurs der Biotechfirma Brain notiert knapp unter seinem Ausgabepreis. Das schwache Marktumfeld macht dem hessischen Unternehmen zu schaffen.

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„Einen schlechteren Tag für den Sprung an die Börse hätte sich das Unternehmen nach dem jüngsten Ausverkauf kaum aussuchen können.“ Quelle: dpa

Frankfurt Die Biotechfirma Brain ist beim ersten Börsengang in diesem Jahr in Deutschland mit Kursverlusten gestartet. Der erste Kurs an der Frankfurter Börse lag am Dienstag mit 9,15 Euro noch über dem Ausgabepreis von neun Euro. Dann ging es am Vormittag bis auf 8,90 Euro abwärts.

Die Firma aus dem südhessischen Zwingenberg hatte den Gang aufs Parkett trotz heftigen Gegenwinds von den Aktienmärkten durchgezogen. Am Montag war der Dax erstmals seit Oktober 2014 wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 9000 Punkten gerutscht. Seit Jahresbeginn hat der deutsche Leitindex mehr als 16 Prozent verloren.

„Dass das Börsendebüt nicht besonders toll ausfällt, dürfte vor allem am schwierigen Marktumfeld liegen. Einen schlechteren Tag für den Sprung an die Börse hätte sich das Unternehmen nach dem jüngsten Ausverkauf kaum aussuchen können“, urteilte ein Händler.

Brain hatte dem schwachen Marktumfeld bereits Tribut gezollt und seine Aktien am unteren Ende der bis zwölf Euro reichenden Preisspanne zugeteilt. Das Unternehmen ist nicht nur der erste Börsengang in Frankfurt in diesem Jahr, sondern auch die erste Neuemission in der Biotech-Branche seit 2006. Die Firma hat dabei 31,5 Millionen Euro eingenommen.

Brain macht Enzyme, Mikroorganismen und andere Wirkstoffe für industrielle Anwendungen in der Chemie-, Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Medizinindustrie nutzbar. Aus den Laboren der Firma kommen etwa Enzyme, die Waschmittel auch bei niedrigen Temperaturen wirksam machen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2014/15 verbuchte Brain bei einer Gesamtleistung von knapp 26 Millionen Euro einen operativen Verlust von 4,6 Millionen.

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