Notenbank Sparkassen-Volkswirte warnen vor weiteren Zinssenkungen der EZB

Perspektivisch solle sich die Wirtschaft normalisieren. Die Chefvolkswirte der Sparkassen warnen vor andauernden Krisenmaßnahmen durch die EZB.

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Die Notenbank versucht, die Erholung der Wirtschaft mit geldpolitischen Maßnahmen zu unterstützen. Quelle: dpa

Die Chefvolkswirte der Sparkassen warnen vor zu lange dauernden Krisenmaßnahmen durch die Europäische Zentralbank (EZB). „Es gilt jetzt darauf zu achten, dass die Volkswirtschaften nicht auf Dauer abhängig werden von diesen Sondermaßnahmen aus der akuten Krisensituation“, sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft DekaBank am Dienstag. Die Wirtschaft brauche eine perspektivische Normalisierung. „Nach Beendigung des Corona-Ausnahmezustands, die nach heutiger Sicht schwer abschätzbar ist, muss auch an der Herstellung geldpolitischer und finanzpolitischer Normalität gearbeitet werden.“

EZB-Chefin Christine Lagarde sagte am Montag, dass sich die Erholung „unvollständig, unsicher und holprig“ vollziehe. Falls es nötig werde, sei die Notenbank auch bereit, ihre Instrumente anzupassen. Die Sparkassen-Chefvolkswirte sprachen sich klar gegen eine weitere Senkung der Leitzinsen aus. Der zusätzliche Liquiditäts- und Kreditbedarf der Unternehmen sei befriedigt worden, die Geldmenge liege deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

Mehr: Der Notenbankkenner David Marsh kritisiert die zunehmende Abhängigkeit der EZB von der Politik. Er warnt vor Notfallprogrammen, die zur Dauereinrichtung werden.

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