Öl, Gas und andere Energieprodukte Plus 15,0 Prozent: Importpreise verzeichnen stärksten Anstieg seit 1981

Der starke Anstieg der Importpreise geht vor allem auf die Entwicklung bei Energie zurück. Experten erwarten, dass die Preise auch bei den Verbrauchern ankommen werden.

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Eine höhere Zunahme der Preise hatte es zuletzt im September 1981 während der zweiten Ölkrise gegeben (plus 17,4 Prozent) gegeben. Quelle: dpa

Die deutschen Importe haben sich im Juli wegen höherer Preise für Öl, Gas und andere Energieprodukte so stark verteuert wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Einfuhrpreise stiegen um 15,0 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

Eine höhere Zunahme hatte es zuletzt im September 1981 während der zweiten Ölkrise gegeben (plus 17,4 Prozent) gegeben. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 13,6 Prozent gerechnet, nachdem es im Juni ein Plus von 12,9 Prozent gegeben hatte.

Experten erwarten, dass diese Entwicklung bei den Verbrauchern ankommen wird. Die Inflationsrate liegt aktuell mit 3,8 Prozent bereits auf dem höchsten Stand seit 1993. Experten erwarten, dass sie sich in den kommenden Monaten in Richtung fünf Prozent bewegen wird.

Der starke Anstieg der Importpreise geht vor allem auf die Entwicklung bei Energie zurück: Deren Einfuhren verteuerten sich um 89,6 Prozent im Vergleich zum Juli 2020. „Dieser Anstieg begründet sich durch das außerordentlich niedrige Preisniveau des Vergleichsmonats“, erklärten die Statistiker diesen sogenannten Basiseffekt.

Damals hatte die Nachfrage aufgrund der Corona-Rezession ihren Tiefpunkt erreicht, bei einem gleichzeitig starken Angebotsüberhang. Erdgas verteuerte sich mit 170,5 Prozent besonders stark, Erdöl um 68,9 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energie stiegen die Einfuhrpreise im Juli um 8,9 Prozent.

Mehr: Warum die Ökonomen die massive Preis-Steigerung nicht erwartet haben

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