Ölkrise Saudi-Arabien plant offenbar einen Staatsfonds

Erst erwägt das Land am persischen Golf, sein billionenschweres Staatsunternehmen Saudi Aramco an die Börse zu bringen. Jetzt will das Land seine Zukunftsrisiken reduzieren – nach dem norwegischen Modell.

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Saudi-Arabien plant offenbar, einen Staatsfonds anzulegen, um die Risiken der niedrigen Ölpreise zu streuen. Quelle: AFP

Riad Saudi-Arabien will einen Staatsfonds gründen, um einen Teil seiner Ölgelder zu verwalten und seine Investments zu diversifizieren. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf Quellen, die nicht namentlich genannt werden möchten.

Das Land will laut dem Bericht Vorschläge von Investmentbanken und Beratern einholen. Der Staatsfonds soll sich demzufolge auf Geschäftsfelder außerhalb der Energiebranche konzentrieren und dürfte innerhalb von einem oder zwei Jahren mit einem Büro in New York den Betrieb aufnehmen.

Die Saudi Arabian Monetary Agency, die als Zentralbank des Landes fungiert und die Devisenreserven des Landes verwaltet, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Saudi-Arabien bemüht sich, mit sinkenden Ölpreisen und den zunehmenden Spannungen im Nahen Osten einschließlich Irans zurechtzukommen. Im Oktober fiel das Netto-Auslandsvermögen des Landes auf 640 Milliarden Dollar. Das ist das niedrigste Niveau seit drei Jahren. Der Einbruch beim Ölpreis belastet die Staatsfinanzen und hat Saudi-Arabien veranlasst, Einsparungen anzustreben, Projektverschiebungen zu erwägen und erstmals seit 2007 Anleihen zu begeben.

Die Idee eines Staatsfonds, in dem die Einkünfte aus dem Ölgeschäft verwaltet werden, ist indes nicht neu. In dem sogenannten „Statens pensjonsfond utland“ – umgangssprachlich als Ölfonds bezeichnet – sichert Norwegen seinen Wohlstand aus dem Petroleumsgeschäft für künftige Generationen.

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