Otto Versandhändler drohen Verluste

Der Versandhändler Otto steuert auf ein Verlustgeschäft zu: Das Unternehmen rechnet mit einem „empfindlich niedrigen Ergebnis“. Grund dafür sei vor allem das durch die Russlandkrise geschwächte Geschäft im Osten.

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Am stärksten ging das Geschäft in Russland zurück, wo der Umsatz in Folge der Ukraine-Krise und des Rubelverfalls um ein Viertel einbrach. Quelle: dpa

Hamburg Die Russlandkrise und schwächere Geschäfte bei mehreren Auslandstöchtern haben das Wachstum des Versandhandelskonzerns Otto deutlich gebremst. Der Umsatz kletterte im Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr nur marginal um ein halbes Prozent auf gut zwölf Milliarden Euro, wie das Familienunternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte.

Der Umbau der französischen Tochter 3SI und hohe Investitionen in neue Geschäftsfelder belasteten den Gewinn. „Wir rechnen mit einem empfindlich niedrigeren Ergebnis“, sagte ein Sprecher. Er ließ offen, ob der Konzern erstmals rote Zahlen geschrieben hat. Insider halten dies für möglich. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2014/2015 will Otto im Mai veröffentlichen.

„Auch wenn wir uns in Deutschland und im Internetgeschäft solide entwickelt haben, sind wir mit dem Ergebnis des zurückliegenden Jahres nicht zufrieden“, erklärte Vorstandschef Hans-Otto Schrader. Im Jahr davor hatte der Konzern vor Steuern einen Gewinn von gut 220 Millionen Euro verbucht.

Am stärksten ging das Geschäft in Russland zurück, wo der Umsatz in Folge der Ukraine-Krise und des Rubelverfalls um ein Viertel einbrach. Die Verkaufserlöse der zum Konzern gehörenden französischen 3SI Group, deren Geschäft derzeit auf den Onlinehandel umgestellt wird, schrumpften um knapp zwölf Prozent auf 851 Millionen Euro.

Positiv habe sich hingegen das Geschäft in Nordamerika entwickelt, das von der Einrichtungs- und Lifestyle-Gruppe Crate and Barrel dominiert wird. Deren Umsatz kletterte 8,3 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro.

Die Erlöse des Versandhändlers Schwab sanken um neun Prozent auf 232 Millionen Euro. Dagegen legte die Schwestergesellschaft Baur um 0,7 Prozent auf 674 Millionen Euro zu. Sportscheck verbuchte ein Minus von sieben Prozent auf 296 Millionen.

Die auf Spielzeug spezialisierte Mytoys-Gruppe legte um rund elf Prozent auf 424 Millionen Euro zu. Die mehr als 100 Online-Shops der Otto Gruppe steigerten den Umsatz um fünf Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro. Die Einzelgesellschaft Otto, Kern des weltumspannenden Imperiums, wuchs um 2,9 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

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