Karriereleiter In vier Schritten zur Wohlfühlstimme

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Einfach mal „Mmmmmmmmmh“ üben

Finden wir jetzt also endlich unsere Wohlfühlstimme. Die Indifferenzlage unserer Stimme. Und da kommen jetzt Stimmübungen auf Sie zu. Genießen Sie die, genieren Sie sich nicht und haben Sie einfach Spaß. Es geht los.

Schritt 1
Was für ein Geräusch machen wir, wenn wir unser Lieblingsgericht vor uns auf dem Teller haben und dürfen gleich reinhauen? Genau: Mmmmmmmmmh!

Machen Sie dieses Geräusch mal. So richtig wohlig aus dem Bauch raus. Mmmmmmmmmmh! Lieber tiefer als höher. Nicht zu leise. Und gerne lang. Gönnen Sie sich den Spaß - auch wenn das ungewohnt ist für Sie. Wenn Sie hören wollen, wie das bei mir klingt, dann klicken Sie in den Podcast rein. Nochmal. Schön lang. Mmmmmmmmh!

Schritt 2
Finden Sie innerhalb dieses Mmmmmmmmh eine schöne tiefe Stelle mit einem Ton, von dem Sie sagen: Der kommt so richtig schön locker raus. Mmmmmmh! Das könnte dann schon Ihr persönlicher Wohlfühlton sein. Ihre Indifferenzlage. Herzlichen Glückwunsch! Erhöhen Sie dann den Ton leicht und senken Sie ihn. Und achten Sie mal genau darauf, wie sich Ihr Kehlkopf dabei anfühlt. Spüren Sie, dass es sich irgendwie mühsamer anfühlt, den Ton zu erhöhen? Oder ihn künstlich zu senken? So, als würde Spannung in Ihren Kehlkopf einziehen? Dann schnell zurück zum Wohlfühlton. Spüren Sie, wie sich der Kehlkopf wieder entspannt? Dann liegen Sie richtig. Dann ist Ihr Mmmmmmh mit ziemlicher Sicherheit Ihr Wohlfühlton.

Schritt 3
Sprechen Sie zur Übung konsequent in Ihrem Wohlfühlton. Auf dieser einen Tonhöhe wie ein Roboter. Aber natürlich nicht so blechern sondern ganz warm und entspannt und sonor. Irgendwas. Sie sind ja allein. Wie geht es mir? Worauf freue ich mich? „Mmmmmmmmmh. Ich finde es faszinierend, dass ich gerade bewusst in meiner Wohlfühltonstimme spreche. Das fühlt sich toll an und ganz entspannt und tief und souverän. Wenn auch etwas monoton.“ Machen Sie das ruhig mal eine Minute lang.

Nutzen Sie immer mal wieder ruhige Momente, um das alles zu üben. Den lockeren tiefen Ton aufgabeln und dann in dieser Stimmhöhe monoton sprechen. Und immer überprüfen: Knödele ich jetzt gepresst nach unten oder ziehe ich unnötig nach oben weg? Wenn ja, dann ganz entspannt zurück. So lernen Sie, schnell in Ihre Indifferenzlage zu finden.

Schritt 4
Setzen Sie Ihren Wohlfühlton im Alltag ein. Ein typischer Moment dafür ist der am Telefon. Wenn wir dem anderen, der gerade redet, durch ein kurzes aufsteigendes Mmm-Hm signalisieren: Ich bin noch dran, interessant, interessant. Mmm-Hm im Sinne von Aha.

Dieses Mmm-Hm beginnt im Idealfall auf Ihrem Wohlfühlton und wird zum Ende hin höher. Hören Sie sich das im Karriereleiter-Podcast an. Dann erkennen Sie genau, was ich meine. Und daran merken wir: Der Wohlfühlton ist unsere Tonhöhen-Basis, von der wir natürlich munter hoch und runter wandern können. Wie im fassungslos gesprochenen Satz: „Das darf doch wohl nicht wahr sein.“ Dieser Satz schwingt schön auf dem Wohlfühlton. Aber bei „wahr“ ziehen wir hoch. Das Wort „Sein“ sinkt dann wieder auf den Wohlfühlton runter. Und so kann es auch bei allem anderem laufen, was wir den ganzen Tag sagen. Wir schwingen drüber und drunter. Aber die Indifferenzlage ist unser wohliges stimmliches Zuhause.

So! Alle Übungen können Sie jetzt mit einer Audio-Recorder-App aufzeichnen. Beim iPhone heißt diese App „Sprachmemos“, bei Android zum Beispiel „Diktiergerät“. Trauen Sie sich und hören Sie sich mit einem Schmunzeln selbst bei der Wohlfühlton-Suche zu. Lesen Sie sich selber Texte vor, improvisieren Sie irgendwas, schwingen Sie entspannt um den Wohlfühlton. Und hören Sie sich das einfach mal an.

Machen Sie Ihren Wohlfühlton zu Ihrem Freund im Berufsalltag. Der Sie stärker, souveräner, kompetenter und erfolgreicher wirken lässt. Was Sie dann erfolgreicher werden lässt. Und schonen Sie ganz nebenher Ihre Stimmbänder. Viel Erfolg und bis bald.

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