Afghanistan Selbstmordattentäter tötet acht US-Bürger

Bei Anschlägen in Afghanistan sind acht US-Bürger und fünf Kanadier ums Leben gekommen. Bei den getöteten Amerikanern handelt es sich angeblich um CIA-Mitarbeiter. Unter den kanadischen Staatsbürgern befand sich eine Zivilistin.

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Ein US-Soldat in einem Militärlager in Afghanistan. Quelle: dpa Quelle: handelsblatt.com

KABUL/KANDAHAR. Die US-Bürger fielen nach Behördenangaben am Mittwoch einem Selbstmordanschlag in der ostafghanischen Provinz Chost zum Opfer, laut "Washington Post" zufolge soll es sich bei ihnen um Mitarbeiter des Geheimdienstens CIA handeln. Vier kanadische Soldaten und eine Journalisten starben bei einer Attacke im Süden des Landes.

Eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums sagte, ein Selbstmordattentäter habe auf dem Gelände der Chapman-Militärbasis in Chost in die Luft gesprengt und acht US-Bürger getötet. Zunächst war unklar, wie der Attentäter auf den Stützpunkt gelangen konnte. Die Gegend gilt als Hochburg der radikalislamischen Taliban.

Taliban bekennen sich zu dem Attentat

Mittlerweile haben sich die Taliban zu dem Selbstmordanschlag bekannt. "Wir übernehmen die Verantwortung für den Angriff", sagte Talibansprecher Sabiullah Mudschahid am Donnerstag. Laut "Washington Post" soll es sich bei den getöteten acht Amerikanern um Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA handeln. Der Talibansprecher sagte dagegen, es seien 16 US-Bürger getötet worden.

Der Stützpunkt Chapman ist ein Zentrum für Mitarbeiter von Wiederaufbauprojekten im Rahmen von US-Präsident Barack Obamas Strategie zur Stabilisierung Afghanistans. Unklar war zunächst, ob der Attentäter seine Bombenweste in der Kantine oder im Fitnessbereich des Stützpunktes zündete.

Der US-Geheimdienst CIA ist seit einiger Zeit dabei, seine Präsenz am Hindukusch auszuweiten, um gegen den immer weiter reichenden Einfluss der Taliban vorzugehen. In Chost liefern sich westliche Truppen immer wieder heftige Gefechte mit den Islamisten.

Sprengsatz am Straßenrand

In der südafghanischen Stadt Kandahar wurde ein kanadisches Militärfahrzeug Ziel eines am Straßenrand versteckten Sprengsatzes. Wie die kanadische Armee am Mittwoch mitteilte, ereignete sich die Attacke bereits am Dienstag bei einer Streifenfahrt. Neben vier Soldaten sei auch eine mitfahrende kanadische Journalisten getötet worden. Bei der Explosion sei zudem ein kanadischer Beamter verletzt worden. Nach Berichten des kanadischen Fernsehens handelt es sich bei der getöteten Journalisten um die Reporterin Michelle Lang von der Zeitung "Calgary Herald".

Seit Beginn des Militäreinsatzes in Afghanistan vor acht Jahren starben 138 kanadische Soldaten am Hindukusch. Derzeit sind rund 2800 kanadische Soldaten im Süden Afghanistans im Einsatz. Im Jahr 2011 sollen die Einheiten abziehen.

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