+++ Das Wichtigste vom G20-Gipfel +++ Erste Gespräche zur Bekämpfung des Terrorismus

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Donnerstag: Erstes Gespräch mit Trump

+++ Merkel trifft Trump zu erstem Gespräch +++

US-Präsident Donald und Bundeskanzlerin Angela Merkel sind am Vorabend des G20-Gipfels in Hamburg zu einer Unterredung zusammengekommen. Das Gespräch in einem Hamburger Hotel sollte rund 45 Minuten dauern. Merkel begrüßte den Gast aus den USA am Eingang. Anschließend schüttelten sich beide vor Fotografen die Hände.

Zuvor hatte die Bundeskanzlerin betont, dass sie die Streitthemen mit US-Präsident Donald Trump zu Freihandel und Klimaschutz nicht ausblenden werde. Sie vertrete in der Runde der großen Wirtschaftsmächte deutsche und europäische Interessen und werde alles daran setzen, „Kompromisse zu finden, um Antworten auf die Fragen zu finden, die für die Gestaltung der Globalisierung wichtig sind“, sagte Merkel.

„Natürlich werden wir auf der anderen Seite Dissens nicht übertünchen, sondern Dissens auch benennen, denn es gibt zu einigen wichtigen Fragen auch unterschiedliche Meinungen“, ergänzte die Kanzlerin.

Auf diese Sechs kommt es beim Treffen an
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die dienstälteste Regierungschefin in Europa. Für sie wird der G20-Gipfel ein Treffen mit schwierigen Gesprächspartnern. Quelle: dpa
Donald Trump ist in viel schlechterer Verfassung als sein Land. Er tut sich fünf Monate nach der Amtsübernahme innenpolitisch schwer - G20 wird für ihn ebenfalls ein schwieriges Parkett. Quelle: AP
Donald Trump wird beim Gipfel versuchen, „Make-America-Great“-Themen zu spielen. Quelle: dpa
Der russische Präsident Wladimir Putin reist vor allem nach Hamburg, um erstmals Donald Trump zu treffen. Quelle: dpa
Russlands starke Stellung im Syrien-Konflikt ist trotzdem ein Pfund, mit dem Wladimir Putin bei der G20 wuchern kann. Quelle: dpa
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat mehr Macht an sich gerissen als seine Vorgänger und damit auch eine stärkere Position bei den G20. Quelle: REUTERS
Chinas Staatschef Xi Jinping ist ein Vorkämpfer gegen den Protektionismus. Er will eine größere Rolle auf der Weltbühne spielen. Quelle: REUTERS

+++ Merkel sieht Optionen für Lösung in Klima-Streit +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt nach ihrer Ankunft in Hamburg, obwohl die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen wollten, stünden "viele, viele andere" weiter zu der Vereinbarung. Es gebe verschiedene Optionen für eine Lösung, um eine gemeinsame Abschlusserklärung des Gipfels zu verabschieden.

+++ Scholz begrüßt Trump in Hamburg +++

US-Präsident Donald Trump ist zu seinem ersten Besuch in Deutschland eingetroffen. Trump landete am Vortag des G20-Gipfels kurz vor 16 Uhr begleitet von Ehefrau Melania mit der US-Präsidentenmaschine „Air Force One“ in Hamburg. Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz begrüßte Trump und seine Frau und geleitete sie zu einem bereitstehenden Hubschrauber der US-Armee, der das Ehepaar weiter zum Gästehaus des Senats transportierte, begleitet von weiteren Hubschraubern.

Der US-Präsident war aus Warschau gekommen. In Polen hatte Trump an einem Gipfel mittel- und osteuropäischer Länder teilgenommen. Bereits am Abend will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Trump im Hamburger Hotel „Atlantic“ zu einem Vorgespräch treffen.

+++ Hamburger Geschäfte fürchten Ausschreitungen +++

Rund um den Hamburger Fischmarkt, wo am Nachmittag die Autonomen-Demo "Welcome to Hell" startet, sind Cafes und Restaurant aus Angst vor Ausschreitungen geschlossen. Einige Läden sind mit Brettern vernagelt. Die Polizei ist mit einem massiven Aufgebot an Beamten und Wasserwerfern vor Ort. In der Stadt herrscht wegen der vielen Absperrungen Verkehrschaos.

+++ China lehnt G20-Erklärung zum Klimaschutz ohne USA ab +++

China spricht sich gegen eine gesonderte Erklärung der Mehrheit der G20-Staaten zum Klimaschutz ohne die USA aus. „Niemand sollte ausgeschlossen werden“, sagte Vizefinanzminister Zhu Guangyao vor dem Gipfel. China hoffe, dass alle Seiten ihre Kommunikation verbesserten.

In den Gesprächen könne es durchaus mal zu Kritik kommen, aber die Erklärungen müssten von allen getragen werden, betonte Zhu Guangyao. Nach dem angekündigten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen stehe China unverändert zu seinen Verpflichtungen. Seine Regierung verfolge Umwelt- und Klimaschutz, weil es für das Land selbst notwendig und auch gut für die Welt sei, betonte er.

+++ Greenpeace kritisiert Klima-Absichten: „Lizenz zum Nichtstun“ +++

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat entschiedenere Klimaschutz-Anstrengungen in der Abschlusserklärung für den G20-Gipfel in Hamburg verlangt. In einem der Organisation vorliegenden Entwurf der Erklärung werde seitens der USA nur ein „globaler Ansatz“ beim Klimaschutz akzeptiert. „Dies läuft dem Pariser Abkommen zuwider, das ausdrücklich nationale Verpflichtungen beim Klimaschutz vorsieht“, sagte Greenpeace-Klimaschutz-Experte Tobias Münchmeyer. „Es wäre eine Lizenz zum Nichtstun!“

+++ Merkel hebt Bedeutung des Freihandels hervor +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel betont kurz vor dem Gipfel noch einmal die Bedeutung des Freihandels für die Weltwirtschaft. "Wir sind uns einig, dass wir offene Handelsströme brauchen", sagt sie nach einem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten von Singapur, Lee Hsien Loong, in Berlin. Lee zeigt sich zuversichtlich, dass das Freihandelsabkommen der EU mit seinem Land bald unter Dach und Fach sein wird. Es werde Vorbild für ein Abkommen aller Asean-Staaten mit der EU sein. Die Bundesregierung setzt sich zudem für Afrika ein. "Ein nachhaltiges Wachstum in Afrika, das allen zugutekommt, steht bei der deutschen G20-Präsidentschaft im Mittelpunkt", sagt Entwicklungsminister Gerd Müller auf einer Afrika-Konferenz in Berlin.

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