+++ Live-Blog +++ Deutschland will, das „dieses Abkommen am Leben bleibt“

Donald Trump macht ernst und kündigt den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit Iran an. Die wichtigsten Reaktionen und Entwicklungen im Live-Blog.

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Es war erwartet worden, dennoch löst die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran auszusteigen, weltweit Entsetzen aus. Die wichtigsten Ereignisse und Reaktionen.

+++ Trump will neues Abkommen mit dem Iran erzwingen +++

US-Finanzminister Steven Mnuchin zufolge verfolgt Trump mit den neuen Sanktionen das Ziel, ein neues Abkommen mit dem Iran zu erreichen. Weiter kündigt Mnuchin an, die Lizenzen von Boeing und Airbus zum Verkauf von Flugzeugen und Flugzeugteilen an die islamische Republik würden zurückgezogen.

+++ Russland ist tief enttäuscht +++

Das russische Außenministerium zeigt sich in einer Erklärung „tief enttäuscht“ von Trumps Ankündigung. Diese untergrabe das Vertrauen in die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA). Russland kündigte an, sich um den Erhalt des Abkommens bemühen zu wollen. Die russische Führung sei in Kontakt mit der EU und dem Iran, zitiert die Nachrichtenagentur RIA den russischen Botschafter bei der EU.

+++ Iran droht mit Uran-Anreicherung +++

Irans Präsident Hassan Rohani reagierte in einer TV-Ansprache auf den Rückzug der USA aus dem Atomdeal und kündigte Verhandlungen mit anderen Ländern über die Zukunft des Abkommens an. Blieben diese ohne Ergebnis, würde das Land mit der Wiederaufnahme der Urananreicherung „in den nächsten Wochen“ beginnen, sagte Rohani.

+++ Wall Street bleibt gelassen +++

Die Wall Street hat am Dienstag kaum auf den US-Rückzug aus dem Atomabkommen mit dem Iran reagiert. Der Dow Jones der Standardwerte schloss kaum verändert und notierte zuletzt auf 24.360 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 stagnierte bei 2671 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq trat bei 7266 Punkten auf der Stelle.

+++ US-Botschafter fordert Deutschland auf, Iran-Geschäfte zu beenden +++

Der neue US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, fordert Unternehmen aus der Bundesrepublik auf, ihre Geschäfte mit dem Iran sofort herunterzufahren. Dies erklärt er auf Twitter.

+++ Scharfe Kritik von Trumps Amtsvorgänger Obama +++

Der frühere US-Präsident Barack Obama kritisierte die Entscheidung seines Amtsnachfolgers Trump scharf. „Ich glaube, dass die Entscheidung, das Atomabkommen zu riskieren, ohne dass es einen iranischen Verstoß gegen den Deal gibt, ein ernster Fehler ist“, erklärte Obama. „Ohne das Atomabkommen könnten die Vereinigten Staaten vor die negative Entscheidung gestellt werden, ob sie einen atomar aufgerüsteten Iran akzeptieren wollen oder einen weiteren Krieg im Nahen Osten.“

+++ Deutsche Maschinenbauer halten weiter an Iran-Geschäften fest +++

Die deutschen Maschinenbauer wollen sich durch den US-Ausstieg nicht beirren lassen. „So lange die EU ihre Sanktionen gegen den Iran nicht wieder aktiviert, ist legales Irangeschäft für die deutsche Wirtschaft weiterhin möglich“, erklärt ihr Verband VDMA.

+++ Syrien verurteilt die Entscheidung +++

Irans Verbündeter Syrien verurteilt die US-Entscheidung. Sie werde die weltweiten Spannungen erhöhen, hießt es in einer Stellungnahme des Außenministeriums, die in den staatlichen Medien zitiert wird.

+++ Deutschland will, dass „Abkommen am Leben bleibt“ +++

Bundesaußenminister Heiko Maas will auch nach Trumps Ankündigung an der Vereinbarung festhalten. Man werde versuchen dafür zu sorgen, dass „dieses Abkommen am Leben bleibt“, sagt er den Tagesthemen.

+++ Vereinigten Arabische Emirate stehen hinter den USA +++

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) unterstützen die Iran-Politik der USA. Die Staatengemeinschaft solle positiv auf das Vorhaben von Präsident Trump reagieren, den Nahen Osten von Atom- und anderen Massenvernichtungswaffen zu befreien, heißt es in einer Stellungnahme des Außenministeriums in den Staatsmedien.

Trumps Amtsvorgänger Barack Obama nennt die Entscheidung des Republikaners "fehlgeleitet" und "einen schweren Fehler".

+++ Israel öffnet Schutzbunker auf den Golan-Höhen +++

Das israelische Militär mobilisiert einige Reservisten. Dies geschehe „in spezifischen Fällen, wo nötig“, sagt eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters. Einzelheiten nennt sie nicht. Die Armee berichtete zuvor von „irregulären Aktivitäten der iranischen Streitkräfte in Syrien“. Die Regierung ordnete an, die Schutzbunker auf den Golan-Höhen aufzuschließen.

+++ Türkei will weiter mit Iran Handel betreiben +++

Die Türkei will soweit wie möglich weiter mit dem Iran Handel treiben. Das sagt Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci im Fernsehen. Man werde niemanden dafür Rechenschaft ablegen.

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