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+++ Newsblog zu US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium +++ Gabriel in „größter Sorge“ über US-Strafzölle – Toyota warnt vor höheren Autopreisen

Die Ankündigung des US-Präsidenten, Importzölle auf Stahl und Alu einzuführen, schürt die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg. Die Reaktionen.

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US-Strafzölle: Sigmar Gabriel und Toyota beziehen Stellung Quelle: dpa

Düsseldorf Nach den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe bahnt sich ein Handelskrieg zwischen den USA und Europa an.

+++ 9:19 Uhr: Gabriel reagiert besorgt auf Trumps Zoll-Ankündigung +++

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel reagiert mit Sorge auf Trumps Ankündigung. „Ein solcher weltweiter US-Rundumschlag würde gerade unsere Exporte und Arbeitsplätze mit am Stärksten betreffen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die EU muss auf Strafzölle der USA, die Tausende Arbeitsplätze in Europa gefährden, mit Entschiedenheit reagieren.“ Er hoffe, dass Trump seine Entscheidung noch einmal überdenke. „Wir müssen alles dafür tun, einen internationalen Handelskonflikt zu vermeiden.“

„Ich sehe die Ankündigung von US-Präsident Trump, Strafzölle gegen Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent beziehungsweise zehn Prozent zu verhängen, mit größter Sorge“, sagte Gabriel. Anders als möglicherweise andere Staaten betrieben deutsche und europäische Unternehmen der Stahl- und Aluminiumindustrie keinen unfairen Wettbewerb mit Dumpingpreisen. Trumps Begründung seiner Maßnahmen sei mit nationalen Sicherheitsinteressen der USA „insbesondere gegenüber EU- und Nato-Partnern überhaupt nicht nachvollziehbar“. Die drohende schwere handelspolitische Auseinandersetzung zwischen den USA und Europa sei weder im Interesse Europas noch der USA. Hier gelte: „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.“

+++ 9:08: Thyssenkrupp sieht sich von US-Stahlzöllen wenig betroffen +++

Der deutsche Stahlhersteller Thyssenkrupp sieht sich von den angekündigten US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte direkt nur wenig betroffen. „Wir haben nur ein geringes Engagement in den USA“, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag zu dpa-AFX. Abzuwarten bleibe allerdings, ob es zu möglichen „Kaskadeneffekten“ kommen werde.

Diese negativen Folgen für den europäischen Stahlmarkt hatte bereits der Präsident des deutschen Stahlverbandes, Hans Jürgen Kerkhoff, benannt. Angesichts der geplanten Zölle in den USA würden Exporteure ihre Augen auf den offenen EU-Markt richten, der durch keine Importzölle oder andere Handelshemmnisse beschränkt sei, hatte Kerkhoff gewarnt, der daher eine neue „Stahlschwemme“ aus nicht EU-Ländern befürchtet.

Auch ein Sprecher von Salzgitter verwies auf die Aussagen Kerkhoffs. Für sein Unternehmen selbst erklärte er, zunächst die Details der Entscheidung abwarten zu wollen und dann prüfen, „welche konkreten Auswirkungen such für uns ergeben“.

+++ 9:07 Uhr: Drohender Handelskrieg schickt Dax auf Talfahrt +++

Ein drohender globaler Handelskrieg bereitet Aktienanlegern Bauchschmerzen. Der Dax verlor zur Eröffnung 1,1 Prozent auf 12.054 Punkte und folgte damit der Wall Street und den asiatischen Börsen. Die Ankündigung von US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe schüre die Furcht vor steigenden Kosten für die Unternehmen und deutlich schrumpfenden Gewinnmargen, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Besonders hart trafen die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump die europäischen Stahlkonzerne. Thyssenkrupp, Salzgitter verloren bis zu drei Prozent. In Wien gaben Voestalpine 1,8 Prozent und in Amsterdam ArcelorMittal 1,7 Prozent nach. „Die Strafzölle kommen zwar nicht unerwartet, fallen aber höher aus als zuvor signalisiert“, sagte ein Börsianer.

+++ 9:03 Uhr: China kritisiert Trump für Strafzölle auf Stahl- und Aluminium +++

China hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte kritisiert und die USA davor gewarnt, weitere Maßnahmen dieser Art zu ergreifen. „Würden alle Länder dem Beispiel der Vereinigten Staaten folgen, hätte dies zweifellos schwerwiegende Auswirkungen auf den internationalen Handel“, sagte eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums am Freitag. China fordere die USA dazu auf, Zurückhaltung bei der Nutzung von Instrumenten des Handelsschutzes zu üben und sich an internationale Handelsregeln zu halten. Die USA sollten vielmehr damit beginnen, „positive Beiträge“ zum Welthandel zu leisten.

+++ 8:26 Uhr: Sorge vor US-Stahlzöllen drückt Kurse an Börsen in Asien +++

In Asien sind die Kurse an den Aktienmärkten am Freitag durch die Bank gefallen. Damit folgten die Kurse zum einen schwachen Vorgaben aus den USA. Zum anderen drückt sich in den teilweise deutlichen Rückgängen die Sorge über die Eskalation eines Handelsstreits mit den USA vor dem Hintergrund geplanter Strafzölle auf Stahl aus. In Tokio sackte der Leitindex Nikkei 225 bis Börsenschluss um 2,5 Prozent auf 21.181,64 Punkte ab und gab damit den dritten Tag in Folge nach.

+++ 7:26 Uhr: Voestalpine – Folgen von US-Stahlzöllen sind schwer abschätzbar +++

Die Folgen der von US-Präsident Donald Trump geplanten Stahlzölle sind nach Einschätzung des österreichischen Herstellers Voestalpine derzeit nicht abzusehen. „Die möglichen Konsequenzen auf die globalen Märkte und den Freihandel sind aufgrund der Komplexität der globalen Wirtschaftsstrukturen nicht ohne weiteres abschätzbar“, sagte Voestalpine-Chef Wolfgang Eder am Freitag in Wien. „Voestalpine wird die Auswirkungen auf ihr Geschäft in den USA beziehungsweise auf ihre Beziehungen mit den USA prüfen und in der Folge eine entsprechende Vorgehensweise definieren.“

+++ 3:02 Uhr: Toyota warnt vor höheren Kosten durch US-Stahl- und Aluminiumzölle +++

Toyota warnt vor höheren Autopreisen in den USA durch die angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Die Entscheidung werde die Autobauer, die Autozulieferbranche und die Verbraucher benachteiligen, teilte Toyota am Freitag mit. Durch die höheren Produktionskosten würden auch die Preise steigen. 90 Prozent des benötigten Stahls und Aluminiums für in den USA produzierte Fahrzeuge kämen allerdings auch aus dem Land, ergänzte der japanische Autobauer.

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