Abwanderung Chinas Superreiche fliehen ins Ausland

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Ungarische Staatsanleihen

Die größten deutschen Arbeitgeber in China
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Ungarische Staatsanleihen

Auch Ungarn mischt mit beim Chinesen-Monopoly: Wer für 250.000 Euro ungarische Staatsanleihen kauft, bekommt eine unbeschränkte Aufenthaltserlaubnis, acht Jahre später kann er die Staatsbürgerschaft beantragen. Spanien versucht mit ausreisewilligen Chinesen gar seine Probleme auf dem Immobiliensektor zu entschärfen: Wer für 160.000 Euro eine von Spaniens 750.000 leer stehenden Wohnungen kauft, erhält eine vorübergehende Aufenthaltserlaubnis.

China und EU handeln jeden Tag für mehr als eine Milliarde Euro

Wer emigriert, braucht freilich auch in der neuen Heimat Geld: Im Juni erwischten kanadische Zöllner einen Chinesen am Flughafen von Vancouver mit 134.000 Dollar im Gepäck. Für die Zollbehörden gehören chinesische Bargeldschmuggler mittlerweile zum Alltag: Zwischen April 2011 und Juni 2012 beschlagnahmten sie umgerechnet zehn Millionen Euro undeklarierten Geldes aus dem Reich der Mitte.

Frust durch niedrige Zinsen

Dass Chinas Reiche ihr Geld lieber im Ausland als in ihrer Heimat sehen, hat allerdings auch einen simplen Grund – in China fehlen lukrative Anlagemöglichkeiten. Die Sparzinsen sind real nahezu negativ. Knapp drei Prozent bekommt, wer sein Geld aufs Bankkonto legt. Der Gewinn wird aber von der Inflation aufgefressen, die 2012 bei 2,6 Prozent lag und für 2013 auf 3,4 Prozent geschätzt wird. Der Aktienmarkt liegt am Boden und gilt aufgrund fehlender Regularien als Tummelplatz für Zocker. Nach dem Allzeithoch von 6124 Punkten 2007 stürzte der Shanghai Composite Index auf rund 2000 Punkte ab und dümpelt seitdem vor sich hin.

Spielkasinos in Manila

Ein Markt für Staatsanleihen ist nur rudimentär vorhanden. Der Immobilienmarkt gilt als überhitzt; hier erwartet kaum jemand noch große Gewinne. Viele wohlhabende Familien fürchten außerdem eine Entwertung ihrer Ersparnisse durch eine Abwertung des Yuan. Wer sein Vermögen in Dollar oder Euro hat, ist da auf der sicheren Seite. Eine Umfrage des „Hurun Reports“ ergab, dass 30 Prozent der Befragten in den nächsten drei Jahren im Ausland investieren wollen.

Zumindest dem Treiben in Macau versucht die Regierung nun Einhalt zu gebieten: Im Februar kündigte Peking an, strenger gegen Reiseunternehmen vorzugehen, die Chinesen in die Kasinos nach Macau bringen. Doch Geld, das fließen will, findet seinen Weg wie Wasser. Der neue Geheimtipp reicher Chinesen lautet nun: die Spielkasinos in Manila auf den Philippinen.

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