
London Die Nato erwägt eine Aufstockung ihrer Präsenz in Afghanistan. Zurzeit werde geprüft, ob Tausende weitere Soldaten in das Land entsandt würden, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch nach einem Treffen mit der britischen Premierministerin Theresa May in London. Eine Entscheidung darüber werde in den kommenden Wochen fallen. Eine Rückkehr zu einem Kampfeinsatz der Nato schloss Stoltenberg aber aus. Auch ein Sprecher der Auswärtigen Amtes in Berlin betonte, der bisherige Ansatz bleibe unverändert, dass es um Beratung, Ausbildung und Unterstützung gehe. Es gebe Vorschläge, „hier und da bestehende Lücken beim Einsatz von Ressourcen und Mitteln aufzufüllen“.
Die Nato ist mit über 13.000 Soldaten in Afghanistan vertreten, um deren Streitkräfte in die Lage zu versetzen, die Verantwortung für die Sicherheit und Verteidigung des Landes selbst zu übernehmen. Darunter sind auch knapp 1000 Bundeswehrsoldaten. Der Nato-Kampfeinsatz endete 2014. Auf dem Höhepunkt der Kämpfe waren weit mehr als 100.000 ausländische Soldaten im Land. Die Sicherheitslage ist wegen Anschlägen und dem Wiedererstarken der radikalislamischen Taliban heikel.