Afghanistan Taliban lehnen Verhandlungen mit afghanischer Regierung ab

Im Januar werden die Taliban mit US-Vertretern in Saudi-Arabien zusammentreffen. Gespräche mit der afghanischen Regierung lehnen sie jedoch ab.

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Laut Nato-Angaben hat Ghanis Regierung nur 55,5 Prozent des afghanischen Distrikte unter Kontrolle. Quelle: AP

Kabul Die radikal-islamischen Taliban lehnen direkte Friedensgespräche mit der afghanischen Regierung vorerst ab. „Wir werden im Januar nächsten Jahres mit den US-Vertretern in Saudi-Arabien zusammentreffen“, sagte ein Mitglied des Führungsrates der Taliban am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben jedoch allen Beteiligten klar gemacht, dass wir nicht mit der afghanischen Regierung sprechen werden.“

Derzeit bemühen sich US-Unterhändler Zalmay Khalilzad und Vertreter der Taliban um die Vorbereitung von Friedensgesprächen. Berichte über einen Abzug eines großen Teils der US-Truppen nährten die Erwartungen auf baldige Ergebnisse. Gesprochen werden soll über ein Ende des 17 Jahre währenden Krieges in Afghanistan.

Ein enger Berater des vom Westen unterstützten Präsidenten Ashraf Ghani sagte, die Regierung werde weiter versuchen, eine direkte diplomatische Verbindung zu den Taliban herzustellen. „Die Gespräche sollten in Afghanistan sein“, sagte der Berater, der namentlich nicht genannt werden wollte. „Es ist wichtig, dass die Taliban dies anerkennen.“

Nato-Angaben zufolge hat die Regierung von Ghani nur 55,5 Prozent der 407 afghanischen Distrikte unter Kontrolle. Die Taliban sagen, sie kontrollierten 70 Prozent des Landes.

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