Afghanistan Tote bei Angriff auf Schiiten-Schrein

Bisher hatte Afghanistan kaum Probleme mit Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten. Nun sterben am Vorabend eines wichtigen schiitischen Festes viele Menschen beim Angriff auf einen Schrein. Steckt der IS dahinter?

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Die Selbstgeißelung mit Messern hat bei den Schiiten religiöse Gründe. Quelle: AP

Kabul Beim Angriff eines Extremisten auf einen schiitischen Schrein in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 14 Menschen getötet und 36 verletzt worden. Die Opferzahlen könnten noch steigen, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, am Dienstagabend. Der Attentäter sei gegen 22 Uhr (Ortszeit) erschossen worden. Zunächst hatte Sedikki von drei Angreifern gesprochen.

Der Mann sei gegen 19:30 Uhr (Ortszeit) in das Gebäude eingedrungen und hätte angefangen, auf Betende zu schießen, sagte Sedikki. Wegen des bevorstehenden Aschura-Feiertages war der größte Schrein der Hauptstadt im Viertel Kart-e Sakhi gut besucht.

Bisher hatte Afghanistan relativ wenige Probleme mit Spannungen zwischen den religiösen Gruppen. Hinter dem Anschlag könnte die relativ kleine Gruppe von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) stecken, die versucht, Spannungen zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen zu schüren. Zunächst hat sich keine extremistische Gruppe zu der Tat bekannt.

Am Mittwoch wird in Afghanistan Aschura gefeiert, ein wichtiger Feiertag besonders für Schiiten.

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