Afghanistan USA beginnen mit Truppenrückzug aus Afghanistan

Obwohl Afghanistan politisch weiter instabil ist, verringern die USA ihre Truppenstärke um mehr als 4000 Soldaten. Das war mit der Taliban vereinbart gewesen.

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Die USA haben damit begonnen, einen Teil ihrer Soldaten aus Afghanistan abzuziehen. Quelle: dpa

Die USA haben trotz des innerafghanischen Chaos um die Präsidentschaft des Landes den mit den aufständischen Taliban vereinbarten Truppenrückzug begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan, Oberst Sonny Leggett, am Montag. Geplant ist zunächst die Verringerung der Truppenstärke von rund 13 000 auf 8600 Soldaten.

Der Rückzug begann am selben Tag, an dem sich in Afghanistan zwei Politiker als Präsidenten vereidigen ließen: Der bisherige Staatschef Aschraf Ghani, der nach offiziellem Ergebnis die Wahl im September gewann, und sein Rivale Abdullah Abdullah, der Ghanis Sieg bestreitet.

Die USA haben den Rückzug ihrer Soldaten nicht davon abhängig gemacht, dass Afghanistan politisch stabil ist. Auch für das Ergebnis der vereinbarten innerafghanischen Friedensgespräche setzten sie keine Bedingungen. Die Taliban verpflichten sich in dem Abkommen dazu, dafür zu sorgen, dass keine „Gruppen oder Individuen, einschließlich (des Terrornetzwerks) Al-Kaida, afghanischen Boden benutzen, um die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten zu bedrohen“. Dem Abkommen zufolge sollte der Truppenrückzug binnen zehn Tagen nach der Unterzeichnung am 29. Februar beginnen. Innerhalb von 14 Monaten sollen alle US-Truppen zurückgezogen werden, vorausgesetzt, Sicherheitsbedingungen werden erfüllt.

Leggett erklärte, die US-Truppen in Afghanistan würden weiterhin alle militärischen Mittel einsetzen, um die gesteckten Ziele, einschließlich Anti-Terror-Operationen, zu erreichen.

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