Madrid Das britische Gibraltar hat gemeldet, dass ein Patrouillenschiff der spanischen Marine in seine Gewässer vorgedrungen sei. Die territoriale Verwaltung berichtete am Dienstag auf Twitter von dem Fall. Es handele sich um das spanische Schiff „Infanta Cristina“. Hintergrund sind Spannungen zwischen der britischen Regierung und der EU, wie mit dem Überseegebiet beim Brexit umgegangen wird.
Spanien, das die Rückgabe der Souveränitätsrechte über Gibraltar seit Jahrzehnten fordert, erkennt die territorialen Gewässer der Enklave nicht an.
Ein Sprecher des spanischen Außenministeriums erklärte, dass die „Infanta Cristina“ auf einer Routinefahrt durch landeseigene Gewässer gewesen sei. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums ergänzte, es habe sich um keine andere Patrouille als die wöchentlich Übliche gehandelt. Die Straße von Gibraltar wird dabei auf verdächtige Schiffe kontrolliert, bei der Überwachung geht es beispielsweise um Boote von Menschen- oder Drogenschmugglern.
Nach Angaben der Vertretung in Gibraltar sind die Spanier in diesem Jahr bereits zum siebten Mal in die Gewässer eingedrungen. Ein Schiff der britischen Marine habe das spanische Schiff zur Umkehr gedrängt.
Großbritannien fühlt sich durch Spanien und die Europäische Union vor den Kopf gestoßen, weil Spanien bei allen Gibraltar betreffenden Brexit-Entscheidungen ein Veto-Recht eingeräumt werden soll.