Sein Vorschlag: die Steuererleichterungen einfach für alle verlängern bis sich die beiden Parteien im Kongress auf eine umfassende Steuerreform geeinigt haben. Mit einer solchen umfassenden Reform ließen sich Schlupflöcher und Ausnahmen schließen und das resultiere in mehr neue Einnahmen für den Staat als die Wohlhabenden zu schröpfen.
Tja – all diese Positionen kennen wir jetzt schon. Nachdem der Wahlkampf nun vorbei ist im Ton freundlicher, aber dennoch auf den ewig gleichen Positionen zu verharren – damit kommen weder Obama noch die Republikaner voran, um Amerika vor einer neuen Rezession zu bewahren.
Viel Zeit bleibt nicht mehr, um sich zu einigen. Zum Jahreswechsel drohen automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in Milliardenhöhe, falls der Kongress nicht um ein umfassendes Sparprogramm zum Schuldenabbau einigt. Gleichzeitig laufen befristete Steuersenkungen aus. Kommt es tatsächlich zu diesen Kürzungen, stünde Amerika eine heftige Rezession bevor. „Fiscal cliff“, haben die Amerikaner das drohende Unheil getauft.
Extrem nervös reagierten die Finanzmärkte in der vergangenen Woche auf den Wahlausgang. Obama ist zwar wiedergewählt, seine Demokraten konnten ihre Mehrheit im Senat behaupten und sogar ausbauen. In der anderen Kammer des Kongress aber, behielten die Republikaner aber die Mehrheit – ein Durchregieren ist also nicht möglich.
Also, Schluss mit dem Muskelgespiele und den alten Reflexen – Mr. President: eine Einigung muss her. Get busy – wie die Amerikaner so schön sagen.
Obama betet für CIA-Chef
Für Präsident Obama fing die zweite Amtszeit gleich mit einem Rücktrittsgesuch an: Der Chef des amerikanischen Geheimdienstes CIA, David Petraeus, reichte bei Obama am Freitag seinen Rücktritt ein – wegen einer Sexaffäre. Obama nahm das Gesuch an. Er bete für Petraeus und seine Frau und wünscht den beiden das Beste in diesem schwierigen Moment. Beten, hilft ja bekanntlich immer.