Anhörung am Montag Trumps Anwalt muss vor Gericht aussagen

Warum hat er einer Porno-Darstellerin 130.000 Dollar gegeben. Nur so? Oder hat es etwas mit Donald Trump zu tun? Das will ein Gericht jetzt klären.

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Michael Cohen, hier in einem Hotel in New York, steht unfreiwillig im Rampenlicht. Der persönliche Anwalt von Donald Trump muss jetzt doch vor Gericht aussagen. Quelle: Reuters

Washington Der persönliche Anwalt von US-Präsident Donald Trump muss kommende Woche vor Gericht aussagen. Michael Cohen solle im Zusammenhang mit einer jüngsten FBI-Razzia in seinem New Yorker Haus und seinem Büro Fragen über seine Anwaltskanzlei beantworten, ordnete ein Bundesrichter am Freitag an. Die Anhörung mit Cohen wurde für Montag angesetzt.

Kürzlich hatten FBI-Agenten bei einer Durchsuchung seines Büros Dokumente beschlagnahmt. Die Razzia stand nach ersten Berichten der „New York Times“ unter anderem im Zusammenhang mit Cohens Zahlung von 130 000 Dollar an die Pornodarstellerin Stormy Daniels, die 2006 eine Affäre mit Trump gehabt haben will. Mit der kurz vor der Wahl 2016 getätigten Überweisung sollte angeblich ihr Stillschweigen in dieser Sache erkauft werden. Das Weiße Haus hat eine Affäre zwischen Trump und Daniels bestritten.

Am Freitag gaben Staatsanwälte zudem bekannt, dass der Fokus der Ermittlungen gegen Cohen auf dessen „persönlichen Geschäften“ liege. Zudem werde schon seit Monaten gegen Trumps Anwalt ermittelt. Der Staatsanwaltschaft zufolge geht es um den Verdacht auf „Akte der Verschleierung“ und mutmaßlichen Betrug. Agenten hätten zudem bereits mehrere E-Mail-Konten von Cohen durchforstet, nachdem zuvor ein entsprechender Durchsuchungsbefehl eingeholt worden sei, hieß es weiter.

Cohens Anwälte wollen erreichen, dass das Gericht die Staatsanwälte auffordert, eine Untersuchung des in Cohens Büro beschlagnahmten Materials vorübergehend zu stoppen. Sie berufen sich dabei auf das Anwaltsgeheimnis. Die Staatsanwaltschaft argumentiert indes, dass Cohen ohnehin kaum als Anwalt tätig gewesen sei. Seine Dokumente seien daher nicht tabu.

Präsident Trump hatte sich erbost über die FBI-Razzia im Fall Cohen gezeigt und von einer „Schande“ sowie einem „Angriff auf das Land“ gesprochen.

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