Anschläge in Somalia Al-Shabaab-Miliz tötet 17 Menschen

Die Terrorgruppe des IS steht international im Fokus – auch, weil dieser seine Angriffe bis in die westlichen Hauptstädte ausgedehnt hat. An anderen Orten wie etwa Somalia begehen indes andere Gruppen ähnliche Gräuel.

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Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit verbreitet die Miliz in Somalia Angst und Schrecken, etliche Menschen wurden schon Opfer der grausamen Anschläge. Quelle: dpa

Mogadischu Bei einem neuen Anschlag der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab sind am Sonntag in Somalia mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Nur wenige Stunden zuvor hatte die Regierung in Reaktion auf einen Anschlag in Mogadischu vom Freitag härtere Schritte gegen die Islamisten angekündigt.

Ein Selbstmordattentäter sprengte sich im beliebten Restaurant Beder in der Stadt Baidoa, knapp 220 Kilometer westlich der Hauptstadt Mogadischu, in die Luft, wie Polizeibeamte der Deutschen Presse-Agentur sagten. Kurz darauf wurde eine Autobombe vor dem Restaurant Reedo im Zentrum der Stadt ferngezündet. Ursprünglich hatte es geheißen, dass auch dort ein Selbstmordattentäter eingesetzt worden war. Insgesamt wurden rund 25 Menschen verletzt. Anschließend bekannte sich Al-Shabaab zu den Anschlägen.

Lokaljournalist Mohamed Husni sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe in einem naheliegenden Krankenhaus 13 Todesopfer gezählt, die aus beiden Restaurants stammten. Unter den Opfern sollen sich Soldaten und Beamte befinden.

Zwei Tage zuvor hatte die Terrorgruppe bei einem Anschlag auf ein Luxushotel und eine Parkanlage in der Hauptstadt 22 Menschen getötet und mehr als 40 weitere Menschen verletzt.

Noch am Sonntag hatte die somalische Regierung in Reaktion auf den Anschlag in Mogadischu angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen im Land zu verschärfen. Der Geheimdienst werde von nun an eng mit regionalen und nationalen Sicherheitskräften zusammenarbeiten, sagte der Chef des Nationalen Nachrichtendienstes am Sonntag.

Sicherheitskräfte würden die Terrorgruppe Al-Shabaab von nun an „an der Front bekämpfen“, hieß es. Sicherheitsminister Abdirisak Omar Mohamed forderte das Parlament am Sonntag auf, ein Gesetz zur Terrorismusbekämpfung zu verabschieden, das die Befugnisse der Sicherheitskräfte erweitern soll.

Die islamistische Terrororganisation verübt immer wieder Anschläge auf Regierungseinrichtungen in Mogadischu. Die sunnitischen Fundamentalisten kämpfen um die Vorherrschaft in dem armen Land am Horn von Afrika. Sie wollen einen sogenannten Gottesstaat errichten.

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