Anschlag in Jerusalem LKW rast in Menschenmenge

In Jerusalem ist am Sonntag ein Mann mit einem LKW in eine Menschenmenge auf einer beliebten Promenade gerast. Vier Menschen starben, mehr als ein Dutzend wurden verletzt. Der Fahrer wurde laut Polizei erschossen.

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Mit einem LKW ist ein Mann in eine Menschenmenge gerast. Quelle: AFP

Jerusalem Ein Palästinenser hat am Sonntag bei einem Anschlag mit einem Lastwagen in Jerusalem mindestens vier Israelis getötet und 15 weitere verletzt. Es handele sich bei den Toten um drei junge Frauen und einen Mann, teilten die örtlichen Rettungskräfte mit.

Der Fahrer habe im Ostteil der Stadt auf einer beliebten Promenade eine Menschenmenge absichtlich gerammt, teilte eine Polizeisprecherin mit. Nach Angaben des Fernsehens wurde der Attentäter erschossen. Der Fahrer sei außer Gefecht gesetzt worden, teilte die Polizei mit.

Nach Fernsehberichten waren einige Verletzte noch unter dem Lastwagen eingeklemmt, Rettungskräfte bemühten sich um ihre Befreiung. Der Lastwagenfahrer sei in dem Stadtteil Armon Hanaziv in eine Gruppe von Soldaten gefahren, die gerade aus einem Autobus gestiegen war, teilte eine Polizeisprecherin mit. Die Polizei sperrte den Ort des Anschlags ab. Mehrere Verletzte wurden von Rettungskräften behandelt.

Der Attentäter sei aus dem benachbarten palästinensischen Viertel Dschabel Mukaber gekommen, berichtete das Fernsehen. Armon Hanaziv liegt in dem 1967 von Israel eroberten Teil Jerusalems. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil einer künftigen Hauptstadt für sich. Israel sieht jedoch ganz Jerusalem als seine „ewige, unteilbare Hauptstadt“. In dem Stadtteil war es seit Beginn der neuen Gewaltwelle im Herbst 2015 immer wieder zu Anschlägen gekommen.

Zuletzt waren die Angriffe von palästinensischen Einzeltätern auf Israelis seltener geworden. Seit Oktober 2015 war es fast täglich dazu gekommen. Als Auslöser der Gewalt gilt neben der Enttäuschung über den seit 2014 stockenden Friedensprozess auch der Ärger über die Ausbreitung jüdischer Siedlungen sowie der Streit über den Zugang zum Jerusalemer Tempelberg.

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