Antikorruptionskampagne Verhaftungswelle in Saudi-Arabien

Die saudische Führung hat Medienberichten zufolge im Zuge einer neuen Antikorruptionskampagne elf Prinzen und Dutzende frühere Regierungsminister festnehmen lassen.

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Unter den Festgenommenen war am späten Samstagabend auch der Milliardär Prinz Alwalid bin Talal, der zu den reichsten Menschen des Nahen Ostens zählt. Quelle: AP

Riad Dem Staat nahestehende Medien berichten aus Saudi-Arabien, dass elf Prinzen und Dutzende Ex-Minister festgenommen worden seien. Namen nannten sie nicht. Die Festgenommenen sollen demnach in einem Nobelhotel in Riad festgehalten werden. Die Telefonleitung des Hotels war am Sonntagmorgen abgeschaltet.

An der Spitze des Korruptionskampfes soll Kronprinz Mohammed bin Salman stehen. Die Regierung von König Salman hat bislang nur bekanntgegeben, dass Antikorruptionsuntersuchungen aufgenommen worden seien.

Unter den Festgenommenen war am späten Samstagabend auch der Milliardär Prinz Alwalid bin Talal, wie ein Mitarbeiter von dessen Investmentgesellschaft der Nachrichtenagentur AP sagte. Prinz Alwalid zählt zu den reichsten Menschen des Nahen Ostens. Er hat in Konzerne wie Twitter, Apple, Rupert Murdochs News Corporation, die Citigroup und die Hotelkette Four Seasons investiert. Er gilt außerdem als einer der meinungsstärksten saudischen Royals und hat sich lange für eine Stärkung der Frauenrechte stark gemacht.

Nur Stunden zuvor hatte am Samstag der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri in Saudi-Arabien seinen Rücktritt von seinem Amt bekanntgegeben. Ob und wie die beiden Fälle zusammenhingen, war zunächst unklar.

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