Angefangen hatte alles mit einem muslimischen Mob, der sengend und brennend die Häuser christlicher Nachbarn stürmte, während die örtliche Polizei tatenlos zuschaute und eher die Opfer als die Täter bedrohte. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Auf dem Monitor, an dem ich jetzt schreibe.
Keine wahre Geschichte: Bis zu dem Mord in Libyen hatte Youtube das erbärmlich schlechte amerikanische Hetzfilmchen weltweit ausgestrahlt, der Millionen Muslime erzürnt und Tausende auf die Straßen gebracht hat. Zur Idiotie des Geschehens gehört, dass diese Leute sich genau so aufführen wie die Laiendarsteller aus Kalifornien, denen ihr Hass gilt. Perfide, aber keineswegs idiotisch ist dagegen die Tatsache, dass der ermordete Botschafter zu den profiliertesten Freunden der arabischen Revolutionsbewegung unter Amerikas Top-Diplomaten zählte.
Ob Bengazi in Libyen, Kairo in Ägypten, Khartum im Sudan: Nirgendwo hat einfach ein blinder Volkszorn spontan die Botschaften angegriffen. In Libyen gibt es ein Jahr nach dem Sturz der Gaddafi-Diktatur noch lange kein staatliches Gewaltmonopol, Parteien und bewaffnete Cliquen kämpfen um die Macht. Darunter verbissene Islamisten, die bei den freien Wahlen im Sommer grandios gescheitert sind und jetzt vor allem das Interesse haben, Amerikaner und Europäer aus dem Land zu ekeln. Der Anschlag von Bengazi war gut vorbereitet und organisiert und hatte mit dem ärgerlichen amerikanischen Film eigentlich nichts zu tun. Manche Spuren scheinen darauf hin zu deuten, dass das angeschlagene Terrornetzwerk Al-Kaeda dahinter steckte. Amerikanische Spezialtruppen haben nicht nur letztes Jahr den Terroristenchef Osama Bin Laden getötet, sondern dieses Jahr auch den wichtigen Operationschef der Kaeda, Abu Jahja al-Libi. Der Familienname heißt „der Libyer“, und das war der Spitzenterrorist auch. Zur Machtübernahme in seinem Heimatland sind seine Kampfgefährten viel zu schwach, zu terroristischem Störfeuer aber immer noch in der Lage.