Arbeitsmarktreformen in Frankreich Merkel verteidigt Macrons Pläne

Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt die französischen Reformbemühungen und stellt sich hinter Präsident Macron. In Frankreich gab es bereits zahlreiche Streiks gegen die geplanten Arbeitsmarktreformen.

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French President Emmanuel Macron (L) and German Chancellor Angela Merkel attend a news conference following talks on European Union integration, defence and migration at the Elysee Palace in Paris, France August 28, 2017. REUTERS/Charles Platiau Quelle: Reuters

Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich hinter die umstrittenen Arbeitsmarktreformen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestellt. „Wir unterstützen die Reformbemühungen, die Frankreich eingeleitet hat“, sagte Merkel am Freitag in Berlin nach einem Treffen mit dem französischen Ministerpräsidenten Edouard Philippe. Gerade die Arbeitsmarktreform sei in einem entscheidenden Stadium. Sie sei überzeugt, dass die Reformen gut für die Menschen in Frankreich seien, auch wenn man in Deutschland wisse, dass positive Effekte mit etwas Zeitverzögerung einträten.

Angesichts der neuen angekündigten Streikwelle in Frankreich fügte Merkel hinzu: „Ich will nur hervorheben, dass ich es als sehr, sehr bedeutsam erachte, dass Emmanuel Macron in dem Wahlkampf ganz klar gesagt hat, welche Reformen er machen möchte in welchem Zeitablauf.“ Dies liefere eine „unglaublich starke Legitimation“ für die nun begonnenen Reformen. „Das halte ich erst einmal für eine sehr, sehr gute Grundlage.“ Philippe verteidigte die Reformen ebenfalls und betonte, er sehe auch Protest dagegen als legitim an. Er appelliere aber an die Demonstranten, zu akzeptieren, dass sich die Franzosen bei der Präsidentschaftswahl mehrheitlich für „Bewegung“ und nicht für „Stillstand“ entschieden hätten.

Linke Gewerkschaften wie die CGT hatten bereits am Dienstag gegen die Arbeitsmarktreformen protestiert und weitere Proteste angekündigt. Der Protest der Straße gilt als eine der schwierigsten Herausforderungen für Macron bei der Umsetzung der geplanten Reformen. Die Gewerkschaften sind in Frankreich traditionell sehr stark. Dieses Mal weigern sich jedoch zwei von ihnen, darunter Frankreichs größte Gewerkschaft CFDT, sich an dem Protest zu beteiligen. Die CGT ist die zweitgrößte Gewerkschaft.

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