
US-Verteidigungsminister Ashton Carter hat wegen der Ukraine-Krise eine Verlegung von Militärgerät nach Mittel- und Osteuropa angekündigt - darunter auch Panzer und Infanterie-Fahrzeuge. Sie sollten vorübergehend und in Rotation zu Übungszwecken in den baltischen Staaten, Polen, Rumänien und Bulgarien stationiert werden, sagte Carter nach einem Treffen mit seinen baltischen Kollegen in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Es handele sich um Ausrüstung für Einheiten in der Größenordnung einer Kompanie oder eines Bataillons.
Einen Zeitplan für die Stationierung nannte Carter nicht. Nach Angaben des litauischen Verteidigungsministeriums könnten die ersten Waffen Anfang nächsten Jahres in der Region eintreffen.
Die USA intervenieren, wenn Russland angreift
72 Prozent der Kanadier glauben daran, dass die USA im Falle eines Angriffs eines Nato-Mitglieds durch Russland militärische Unterstützung leisten würden. Nur 18 Prozent bezweifeln das.
In Spanien glaubt jeder siebte an militärische Hilfe durch die Amerikaner, jeder fünfte glaubt nicht daran.
In Italien ist das Bild ähnlich: 68 Prozent teilen die Auffassung, dass die USA eingreifen würden, 23 Prozent zweifeln daran.
68 Prozent der Deutschen verlassen sich auf die USA, 26 Prozent glauben nicht an eine militärische Intervention im Angriffsfall.
In Großbritannien liegt der Wert etwas niedriger: Hier sind nur 66 Prozent davon überzeugt, dass auf die USA Verlass ist - 24 Prozent zweifeln das an.
65 Prozent der Franzosen sind sich sicher: Im Falle eines Angriffs auf ein Nato-Mitglied durch Russland würden die USA eingreifen. Allerdings ist es hier jeder Dritte, der nicht daran glaubt.
Am niedrigsten ist der Glaube an die USA in Polen. Weniger als die Hälfte, nämlich 49 Prozent, sind überzeugt davon, dass die USA militärische Hilfe leisten würden. 31 Prozent bezweifeln das.
Estland gehört neben Lettland, Litauen und Polen zu den vier direkten Nato-Nachbarn Russlands. Alle vier Staaten hatten seit der russischen Annexion der Krim im Vorjahr wiederholt die dauerhafte Stationierung von Nato-Truppen auf ihrem Gebiet gefordert.
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Estlands Verteidigungsminister Sven Mikser begrüßte Carters Ankündigung. „Zusammen mit der vorgelagerten Ausrüstung würde eine beständige Präsenz dieser Größe eine ausreichend starke Botschaft an jeden potenziellen Aggressor senden“, sagte er.
Einen Tag vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister besuchte Carter auch das Nato-Zentrum für die Abwehr von Cyber-Angriffen in Tallinn. „Wir müssen die Nato und unsere Verbündeten auf Cyber-Herausforderungen vorbereiten, insbesondere aus Russland“, wurde Carter in einer Mitteilung zitiert.
Nach Angaben des amerikanischen Nato-Botschafters Douglas E. Lute wird Carter beim Verteidigungsministertreffen in Brüssel auch US-Unterstützung für die neue schnelle Eingreiftruppe der Nato (VJTF) in Europa ankündigen. Zur Verfügung gestellt werden sollten unter anderem Lufttransportkapazitäten.
Es bringe wenig, wenn es eine Brigade in Mitteleuropa gebe, diese aber nicht innerhalb kürzester Zeit an den Einsatzort gebracht werden könne, sagte Lute in Anspielung auf die begrenzten Transportkapazitäten europäischer Nato-Partner.