Asienbündnis SCO China würde Beitrittsantrag der Türkei prüfen

Das Interesse des türkischen Präsidenten Erdogan an einer Mitgliedschaft in dem asiatischen Sicherheitsbündnis SCO ist in China positiv aufgenommen worden. Erdogan hatte die SCO als Alternative zur EU in Spiel gebracht.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kann sich offenbar vorstellen, dem von Russland und China angeführten Asienbündnis SCO beizutreten. Zuvor hatte er betont, dass die Türkei die EU nicht um jeden Preis bräuchte. In China stieß Erdogans Vorstoß auf positive Resonanz – man werden einen türkischen Mitgliedsantrag in jedem Fall prüfen, so die chinesische Regierung. Quelle: AP

Peking China hat wohlwollend auf Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über eine mögliche Mitgliedschaft in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) reagiert. Die Regierung in Peking sei bereit, ein Aufnahmegesuch des Nato-Mitglieds in den von China und Russland geführten Sicherheitsblock zu prüfen, sagte Außenamtssprecher Geng Shuang am Montag.

Die Türkei habe bereits den Status eines Gesprächspartners und arbeite seit langer Zeit mit dem Block zusammen. Dem Wunsch der Türkei nach einer stärkeren Kooperation messe China große Bedeutung zu.

Erdogan hatte am Sonntag erklärt, sein Land brauche einen EU-Beitritt „nicht um jeden Preis“. Stattdessen könne sich die Türkei der SCO anschließen. Die Beitrittsgespräche zwischen der Europäischen Union und der Türkei stecken schon länger in einer Sackgasse.

Das Vorgehen der türkischen Behörden unter anderem gegen Opposition und Medien nach dem Putschversuch hat den Streit zwischen beiden Seiten zusätzlich verschärft. In der EU mehrten sich zuletzt Forderungen, die Beitrittsgespräche auszusetzen.

Der SCO gehören neben Russland und China auch die zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Die Organisation wurde 2001 mit dem Ziel eines besseren Schutzes vor Islamisten und Drogenschmugglern aus Afghanistan gegründet. Die Türkei hat wie Weißrussland den Status eines Gesprächspartners, der an Treffen auf Ministerebene ohne Stimmrecht teilnehmen darf.

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