Atomabkommen Iran bekennt sich zu Atomdeal – hält aber Druck auf EU hoch

Der Iran bekennt sich auch nach dem Austritt der USA zum Atomdeal. Doch sollte die EU nicht mitziehen, werde die Urananreicherung hochgefahren.

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Iran bekennt sich zu Atomdeal – Hält aber Druck auf EU hoch Quelle: AP

Teheran Der Iran hat erneut mit der Wiederaufnahme der Uran-Anreicherung gedroht, sollte das internationale Atomabkommen nach dem US-Austritt platzen. Wenn die europäischen Vertragspartner das Abkommen von 2015 nicht Aufrecht erhalten könnten, könnte die Islamische Republik wieder auf 20 Prozent angereichertes Uran produzieren, sagte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde Ali Akbar Salehi am Samstag am Rande eines Treffens mit EU-Energiekommissar Miguel Arias Canete in Teheran. Sollte es ihnen aber gelingen, wie versprochen die Vereinbarung zu retten, stehe auch der Iran zu seinen Zusagen. Der Iran wolle nun einige Wochen abwarten, wie sich die Lage entwickele.

Canete bekräftigte die Absicht der EU, an dem Abkommen und an den Handelsbeziehungen mit dem Iran festhalten zu wollen. Solange der Iran dabeibleibe, würden auch die Europäer ihre Verpflichtungen erfüllen, sagte der EU-Kommissar in der iranischen Hauptstadt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Freitag den Iran aufgerufen, sich ebenfalls klar zu dem Abkommen zu bekennen. Den Atomvertrag mit dem Iran hatten neben den USA auch China und Russland sowie die drei europäischen Staaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland unterzeichnet. Er sieht im Gegenzug für Einschränkungen des iranischen Atomprogramms Lockerungen bei den Sanktionen vor. Mit dem Ausstieg der USA steht der Vertrag auf der Kippe. Alle anderen Unterzeichnerstaaten haben signalisiert, an dem Abkommen festzuhalten. US-Präsident Donald Trump fordert Nachbesserungen, was der Iran kategorisch ablehnt.

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