Atomabkommen Israel rügt Irans Pläne für Urananreicherung und droht mit Angriff

Für den Fall, dass die iranische Führung ihr Programm zur Entwicklung von Atomwaffen wieder aufnimmt, kündigt Israel einen Angriff auf Teheran an.

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Tel Aviv Die israelische Regierung verurteilt die von Irans oberstem Führer angeordneten Vorbereitungen für eine unbegrenzte Urananreicherung und droht dem Land mit einem militärischen Angriff. Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte am Dienstag in einer Videobotschaft, Iran wolle „ein Arsenal von Atombomben“ produzieren, um Israel zu zerstören. „Wir sind nicht überrascht. Wir werden dem Iran nicht gestatten, sich Nuklearwaffen zu verschaffen.“

Geheimdienstminister Israel Katz erklärte, wenn die Führung in Teheran ihr Programm zur Entwicklung von Atomwaffen wieder aufnehme, werde „eine internationale Koalition unter US-Führung den Iran vorwarnen und dann militärisch angreifen“. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman nannte die Ankündigung Teherans „ein Zeichen von Massenhysterie und Panik innerhalb der iranischen Führung“.

Der oberste Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hatte die staatliche Atomorganisation des Iran aufgefordert, ab sofort mit den Vorbereitungen für eine Wiederaufnahme der unbegrenzten Urananreicherung zu beginnen. Das Projekt verstößt nach iranischen Angaben der Atomorganisation des Landes aber nicht gegen das internationale Atomabkommen von 2015. Behördenchef Ali-Akbar Salehi sagte, darüber sei die Internationale Atomenergiebehörde IAEA in Wien auch schriftlich informiert worden.

Der Iran hatte sich im Gegenzug für die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen verpflichtet, nicht mehr nach einer Atombombe zu streben und sich Kontrollen zu unterwerfen. Das von Klerikern beherrschte Land hält sich nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bisher an die Auflagen des Abkommens.

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