
Die unterbrochenen Gespräche über das iranische Atomprogramm werden demnächst wieder aufgenommen. Das kündigte der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, am Donnerstag in Doha in Katar an. Der Sprecher des Außenministeriums in Teheran sagte der französischen Zeitung „Le Monde“, der Iran werde mit Sicherheit an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Die indirekten Gespräche zwischen den USA und der Teheraner Regierung waren im Juni nach dem Sieg des Hardliners Ebrahim Raisi bei der Präsidentenwahl im Iran ausgesetzt worden.
Seit April wird versucht, das 2015 zwischen einer Staatengruppe und dem Iran vereinbarte Abkommen wiederzubeleben, das die Islamische Republik vom Bau von Atomwaffen abhalten soll. Die USA waren unter Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen und hatten wieder Sanktionen gegen den Iran verhängt. Iran begann daraufhin gegen die Auflagen der Vereinbarung zu verstoßen.
Unter Präsident Joe Biden haben sich die USA offen für eine Neuauflage des Abkommens gezeigt. Der Iran hat stets erklärt, er strebe nicht nach Atomwaffen und nutze seine Atomanlagen zur Energiegewinnung.
Erst am Sonntag hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) moniert, der Iran erfülle seine Zusagen zur Überprüfung seiner Atomanlagen nicht vollständig. Die IAEA habe zwar die Speicherkarten in ihren Kameras an iranischen Atomanlagen weitgehend tauschen können. Entgegen den Zusagen vom 12. September sei dies der IAEA in einer Werkstatt zum Bau von Zentrifugenkomponenten aber nicht erlaubt worden.